Dem Rausch folgte die Ernüchterung

HILPOLTSTEIN - Der TV Hilpoltstein spielte sich am Samstag in einen Rausch, der Kater folgte jedoch nur wenige Stunde später: Im Doppelspitzenspiel der Tischtennis-Landesliga legte eine prima aufgelegte Hilpoltsteiner Reserve eine famose Leistung in Kümmersbruck hin und ließ den Oberpfälzer Gastgebern in nur zweieinhalb Stunden Spielzeit mit 9:3 deutlich das Nachsehen. Völlig überraschend – sowohl nach den Eindrücken des Samstagnachmittags als auch des bisherigen Saisonverlaufs – siegten die Aufsteiger aus Kümmersbruck im Abendspiel bei Klassenprimus Altdorf mit 9:6.

Dass das bislang verlustpunktfreie Team aus Mittelfranken ausgerechnet gegen Kümmersbruck patzen würde, darauf hätten wohl nur ganz wenige vor Spielbeginn gesetzt. Somit muss die Truppe um Mannschaftsführer Uli Eckert mit Blick auf die Aufstiegsrelegation zum einen ihr letztes Spiel in Neukirchen schadlos überstehen, zum anderen ist man nun auf einen Ausrutscher von Kümmersbruck angewiesen, da der Kontrahent bei noch drei ausstehenden Spielen derzeit noch einen Minuspunkt vor Hilpoltstein liegt.

Eine hervorragend eingestellte TV-Truppe legte in der Kümmersbrucker Mehrzweckhalle einen Traumstart hin: Jaka Golavsek und Rainer Frisch hatten wie gewohnt keine Mühe gegen Grünwald/Pleyer, während Florian Seitz und Uli Eckert ebenfalls in drei Sätzen den starken Hummel/Hummel unterlagen. Eine hochklassige Begegnung entwickelte sich im Dreierdoppel zwischen Hummel/Bauer auf der einen und Christoph/Mulack auf der anderen Seite. Nach der Abwehr zahlreicher Matchbälle beendete derweil Tobias Mulack die Begegnung zugunsten des TV-Duos mit einem harten Vorhandspin, der viele Zuschauer mit der Zunge schnalzen ließ. Ein erster Nackenschlag für Kümmersbruck.

In drei Sätzen abgekocht

Ein weiterer folgte gleich im ersten Einzel. Der hoch dekorierte Matthias Hummel, im Hinspiel noch Bezwinger von Jaka Golavsek, wurde vom fehlerfrei agierenden Rainer Frisch in drei Sätzen abgekocht – eine ganz starke Leistung des Blockspezialisten. Jaka Golavsek, seit Wochen in Hochform, ließ wie schon im Hinspiel dem routinierten Markus Hummel keinen Stich. Florian Seitz zeigte sich gegen Michael Hummel einmal mehr als Meister der Effizienz, der die entscheidenden Punkte stets für sich verbucht – 3:0 in einem sehenswerten Duell. Nebenan zeigte sich der 17-jährige Alexander Christoph stark verbessert gegen den leicht geschwächten 14-jährigen Elias Grünwald und bezwang diesen nach einer guten und konzentrierten Leistung mit 3:2.

Auch hinten ging es - wie eigentlich fast immer - über die volle Distanz, allerdings mit unterschiedlichem Ausgang. Uli Eckert kämpfte wehrte zunächst zwei Matchbälle seines Kontrahenten Markus Pleyer ab, musste diesem aber am Ende doch nach einem 9:11 im letzten Satz gratulieren. Eckerts Paarkreuzkollege Tobias Mulack verspielte am Nebentisch wie im Hinspiel gegen Simon Bauer eine 2:0-Satzführung und ließ sogar drei Matchbälle im vierten Satz ungenutzt. Doch im letzten Set agierte Mulack nicht nur bissig, sondern noch einmal eine Stufe offensiver – 11:2 für den TV-Mann.

Im zweiten Durchgang ging es recht schnell: Jaka Golavsek revanchierte sich eindrucksvoll für die Hinrundenniederlage – 3:0 in einem sehenswerten Duell gegen Matthias Hummel. Rainer Frisch hatte sich zwischenzeitlich beide Waden gezerrt und unterlag auch deshalb dem allerdings guten Markus Hummel knapp. Den Sack zumachen durfte der abermals überzeugende Florian Seitz mit einem 3:0 gegen den jungen Elias Grünwald, dem er in der Hinrunde noch unterlegen war.