Dem Schiri-Mangel gegensteuern

8.10.2015, 15:01 Uhr
Dem Schiri-Mangel gegensteuern

© Robert Schmitt

Bei der monatlichen Versammlung der Schiedsrichter der Gruppe Jura-Nord im Schwabacher Awo-Saal berichtete der ehemalige Regionalligareferee nicht nur davon. Gemeinsam mit Kreisschiedsrichterobmann Sven Laumer ist Hofmann Mitglied einer Arbeitsgruppe des BFV, die sich seit anderthalb Jahren intensiv dem Thema „Gewinnung und Erhalt von Schiedsrichtern" auseinandersetzt. Deren Ergebnisse hat das Duo erstmals in Bayern vorgestellt. „Ziel war es, ein Konzept zu erarbeiten und auf den Weg zu bringen“, erklärte Laumer, der den bayerischen Verband dabei auch auf DFB-Ebene vertritt. „Wenn sich alle so wie Du engagieren würden“, bescheinigte Hofmann dem Jura-Obmann, „dann würde ich mir keine Sorgen um die Zukunft der Schiedsrichter machen.“

Nachwuchs fehlt

Wie in jüngster Zeit bei zahlreichen BFV-Tagungen und Schiedsrichterveranstaltungen zu hören war, fehlt den Fußball-Referees der Nachwuchs. Mittlerweile können im unteren Amateurbereich und bei Jugendspielen viele Partien nicht mehr mit qualifizierten Schiedsrichtern besetzt werden. Im Rahmen seiner Kampagne „Pro Amateurfußball“ hat der BFV seit 2010 für viele Felder Maßnahmen ergriffen, um das Hobby „Fußball“ zu stärken und zu entwickeln. Auftakt bei den Schiedsrichtern war 2012 eine Umfrage unter 2000 aktiven Unparteiischen. Deren Ergebnisse bilden nun die Grundlage für weitere Projekte. Im Kreis Neumarkt-Jura ist ein Pilotprojekt gestartet worden. Hier soll erprobt werden, ob und wie sich „vereinseigene Schiedsrichter“ rekrutieren und einsetzen lassen. Sie erhalten einen verkürzten Regelkurs und sollen zum Zuge kommen, wenn kein neutraler Schiri die Spielleitung übernehmen kann.

Die „AG8“, wie das für die Schiedsrichter zuständige Gremium heißt, hat ein umfangreiches Programm entwickelt. Ein zentraler Punkt dabei ist mehr Zusammenarbeit mit den Vereinen. Ferner ist auch eine Kooperation mit den Schulen geplant. Die Erstellung neuer Ausbildungskonzepte per Video und Internet, die Gestaltung eines Info-Flyers und ein neuer Web-Auftritt kommen hinzu. „Werde Schiedsrichter“, lautet sein Titel. Zugleich hat der Verband ein eigenes Budget für die Begleitung von Nachwuchsschiedsrichtern bei ihren ersten Einsätzen genehmigt. „Das ist ein großer Erfolg“, sagte Sven Laumer. In der Planung sei auch noch ein Werbefilm mit einem prominenten Schiedsrichter und einem Bundesligaprofi.

Mit Walter Hofmann war ein Schiedsrichter zur Gruppensitzung nach Schwabach gekommen, der es als Assistent bis in die Champions League geschafft hatte. Neben zahlreichen internationalen Einsätzen war er auch bei über 300 Spielen der 1. und 2. Liga an der Linie aktiv. Von 1992 bis 2012 war er für den DFB im Einsatz. Bereits ab 1989 stand er auf der Liste des Bayerischen Fußballverbands. Die Prüfung zum Schiedsrichter hat Hofmann 1985 noch in der Oberpfalz als Mitglied der Gruppe Weiden absolviert. Seit 1995 wohnt er in Ansbach und gehört der Gruppe Frankenhöhe-Süd an.

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