Deponie Allersberg: Altlasten sollen entsorgt werden

5.10.2017, 17:06 Uhr
Deponie Allersberg: Altlasten sollen entsorgt werden

© Archiv-Foto: R & H Umwelt GmbH

Bis Ende 1980 wurde auf der Deponie Hausmüll entsorgt, und auch ein nahe gelegener Betrieb brachte seinerzeit Abfall dorthin. Untersuchungen hatten vor einigen Jahren Bauschutt, Autoreifen, Batterien, Farben, Lacke und Schlachthofabfälle zutage gefördert. Da wurde einfach "alles reingeworfen, was man als Abfall eben hatte", erklärte Bürgermeister Daniel Horndasch am Donnerstag auf Nachfrage.

Solche Altlasten bleiben nicht ohne Folgen. Zwar liegt zwischen der Deponiebasis und dem Grundwasser eine zehn Meter dicke Schicht, doch hält diese auch wirklich die Schadstoffe vom Grundwasser fern? Bereits vor zehn Jahren hatte die R & H Umwelt GmbH im Auftrag des Wasserwirtschaftsamtes das Gelände untersucht, ein Jahr später auch das Grundwasser außerhalb der Deponie. Beide Untersuchungen hatten den Verdacht ergeben, dass das Grundwasser erheblich gefährdet sein könnte.

Detailliertere Untersuchungen hatten dann aber gezeigt, dass eine Gefährdung des Grundwassers zum Glück noch nicht erkennbar sei. Es bestehe daher noch kein Handlungsbedarf, hieß es wie berichtet im März des vergangenen Jahres in der Sitzung des Marktgemeinderates. Stattdessen wird erst mal weiter beobachtet. Inzwischen hat die Marktgemeinde in diese Untersuchungen schon rund 35 000 Euro investiert.

Bis März 2018 läuft das Monitoring noch. Und danach? Wenn die Ergebnisse zeigen, dass noch immer keine akute Gefährdung vorliegt, soll dann einfach weiter nur beobachtet werden? Oder ist es nicht besser, die Deponie endgültig aufzulösen und die Fläche wieder zu nutzen? Über diese Frage diskutierten die Mitglieder des Allersberger Bauausschusses in ihrer jüngsten Sitzung und waren am Ende mehrheitlich dafür, die Deponie aufzulösen.

Das hat laut Bürgermeister gleich zwei Vorteile. Zum einen sei es gut für die Umwelt, wenn das Problem endlich gelöst werde. Und zum anderen könnte man dann das Grundstück auch wieder verwerten, erklärte Horndasch.

Allerdings gibt es eine Bedingung: Saniert wird nur dann, wenn die Marktgemeinde nicht mehr als 80 000 Euro in die Arbeiten stecken muss. Möglich wäre dies, weil Allersberg Mitglied in der Gesellschaft zur Altlastensanierung in Bayern mbH (GAB) ist. Die Gesellschaft fördert seit über 25 Jahren die Erkundung und Sanierung von Altlasten in Bayern, und zwar fachlich und finanziell. So steht es auf der Homepage der GAB. Damit wären die Kosten für Allersberg laut Bürgermeister auf 80 000 Euro limitiert, auch wenn jetzt noch gar nicht klar ist, wie teuer es insgesamt werden könnte. Und die bereits ausgegebenen 35 000 Euro werden in diesen Betrag möglicherweise sogar schon mit eingerechnet.

Grund genug für den Bauausschuss, dem Plan zur Sanierung zuzustimmen. In den nächsten Wochen und Monaten soll nun ermittelt werden, was genau getan werden müsste und wie hoch die Kosten liegen würden. Wenn im nächsten Jahr das Ergebnis des Monitorings vorliegt, steht das Thema dann erneut auf der Tagesordnung.

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