Der Einkaufswagen für die eiserne Reserve

22.8.2016, 16:04 Uhr
Der Einkaufswagen für die eiserne Reserve

© Foto: Götz

„Wir hatten erst im Juli das Thema Vorratshaltung“, erklärt Ute Mahl den schnellen Griff ins Bücherregal, „die Studierenden haben mich fast ausgelacht, als es um den Notvorrat ging: ,Wer braucht den sowas?'“

Autorin Rust hat dem „Notvorrat“ ein eigenes Kapitel gewidmet und ein Beispiel einer eisernen Reserve auf einer Seite aufgelistet (siehe Liste unten). Ein Auswahlkriterium war dabei, dass man im Krisenfalls damit rechnen muss, dass der Kühlschrank ausfällt. Doch damit ist es noch nicht getan, zu den benötigten gut zwei Kisten Mineralwasser pro Erwachsenem wird eine Tonne für Regenwasser oder normales Trinkwasser empfohlen. Nicht schaden kann auch ein mit Gaskartuschen betriebener Notkocher.

Für Vegetarier oder Veganer sind die Fleisch- und Fischkonserven in der Vorschlagsliste natürlich nicht akzeptabel. Da hilft dann das Fachwissen von Ute Mahl weiter: „Getrocknete Hülsenfrüchte verwenden. Die werden über Nacht eingeweicht und direkt oder mit frischem Wasser zubereitet.“ Die Hülsenfrüchte sind wertvolle Eiweißlieferanten, wenn sie mit Getreide oder Kartoffeln kombiniert werden. Milch geht auch, zählt aber zu den tierischen Produkten. Auf jeden Fall: Vegetarier und Veganer brauchen einen größeren Wasservorrat.

Zum Notvorrat ist auf der Web-Seite des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ein Rechner installiert, mit dem man sich eine Einkaufsliste erstellen lassen kann, die Personenzahl und Zeitraum berücksichtigt. Zu finden unter www.ernaehrungsvorsorge.de/private-vorsorge/notvorrat/vorratskalkulator/.

Natürlich gibt es auch Profis, die einem die Arbeit abnehmen. Die schweizer Firma „sichersatt“ bietet zum Beispiel „klassische“ Vorratspakete zum Preis zwischen 259 (Monat), 950 (Familie) und 2750 (Jahr) Euro an. Diese sind derzeit mit Ablaufdatum 2026 versehen, auch für Vegetarier geeignet und werden sogar als Geldanlage angepriesen, weil „ihr Wert bei Inflation und Währungsreform steigt“. Der Wertverfall ist wohl die größere Sorge der Eidgenossen, ihr letzter (Bürger)-Kriegsfall datiert aus dem Jahr 1847.

Menge pro Person
Trockenvorräte: Vollkornbrot in Dosen 1000 g, Knäckebrot 1000 g, Zwieback oder Hartkekse 250 g, Haferflocken 500 g, Teigwaren 500 g, Reis 250 g, Kartoffeltrockenprodukte 500 g, Hülsenfrüchte 500 g, Trockensuppen (Pakete für je halben Liter Flüssigkeit) fünf Pakete, Zucker 500 g.
Dauerkonserven: Fleischkonserven 1200 g, Wurstkonserven 1000 g, Fischkonserven 400 g, Fertiggerichte (z.B. Eintopfgericht) 1600 g, Gemüsekonserven 1600 g, Sauerkonserven 220 g, Obstkonserven 1600 g, Fruchtsaft ein Liter, Konfitüre/Honig 450 g.
Milch und Milchprodukte: H-Milch eineinhalb Liter, Kondensmilch 340 g, Magermilchpulver 250 g, Schmelz- oder Hartkäse 750 g.
Fette: Speiseöl viertel Liter, Plattenfett 250 g, Streichfett 250 g.
Tafel- oder Mineralwasser: (davon für Aufgussgetränke zirka dreiviertel Liter pro Tag, für Speisenzubereitung zirka vier Liter pro Woche).
Sonstiges: Kaffee, Tee, Kakao, Schokolade, Nüsse/Mandeln/Rosinen je nach Bedarf, Salz 150 g.
Magermilchprodukte sind in geringer Menge im Handel selten erhältlich, deshalb wird ersatzweise Kleinkinderkost empfohlen.

Aus „Vorrat halten“

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