Der Wind hat sich gedreht

12.11.2012, 16:28 Uhr
Der Wind hat sich gedreht

© HiZ-Archiv/Tschapka

Das Vorhaben sei konkret. Denn seit zwei Wochen liegen der Marktgemeinde die Unterlagen des immissionsschutzrechtlichen Verfahrens vor. Mit einer Nabenhöhe von 135 Metern und einem Rotor-Durchmesser von 101 Metern wird das Windrad deutlich höher sein als das schon bestehende bei Göggelsbuch. Bauherr wird nach den Worten von Bernhard Böckeler die GSWind GmbH und Co. KG, H. Grimm aus Nennslingen sein. Der Standort befindet sich auf der Anhöhe zwischen den nördlichen und den südlichen Orten der Marktgemeinde, rund 90 Meter südlich des Hochbehälters des Zweckverbandes Mörsdorfer Gruppe, der ebenfalls an dem Verfahren beteiligt wird.

Vorbehaltsgebiet

Der Standort ist seit Jahren als Vorbehaltsgebiet ausgewiesen. Erst im Frühsommer dieses Jahres bei der Änderung des Regionalplanes hatte der Marktgemeinderat aber um Überprüfung dieser Einstufung gebeten, weil nämlich dort das Vorkommen des Rotmilans, einer bedrohten Vogelart festgestellt wurde. Eine Antwort habe man darauf aber bislang nicht erhalten, so der Bürgermeister.

Noch vor knapp zwei Jahren war gegen den Bau eines Windrades in diesem Gebiet breit Front gemacht worden. Sowohl in einer Bürgerversammlung als auch in einer Marktratssitzung traten die Bewohner der drei Ortsteile massiv auf und machten ihren Einwänden gegen diesen aus ihrer Sicht an den Orten zu nahen Standort deutlich. In der jüngsten Bürgerversammlung rührte sich wenig Widerstand. Allein Helmut Kobras aus Heblesricht verwies auf den Abstand von 560 Metern zu seinem Anwesen. Der Standort erfülle nicht alle Kriterien, betonte Kobras. Deswegen müsse der Marktgemeinderat das Areal neu bewerten. Weiterhin wies er darauf hin, dass wegen des Schattenwurfs die Anlage eine Abschaltautomatik erhalten müsse.

Darüber müsse der Investor entscheiden, entgegnete Bürgermeister Böckeler, der auch anzweifelte, ob der Betrieb dann noch wirtschaftlich sei. Die Marktgemeinde werde bei diesem Verfahren gehört. Rotmilan und Hochbehälter würden dabei eine Rolle spielen. Aber man werde sich konkret zu dem beantragten Vorhaben äußern müssen. Der Marktgemeinderat werde sich damit voraussichtlich in einer Sitzung am Montag, 26.November, damit beschäftigen.

Keine Kommentare