Ein "Elefant" und Bindeglied

17.12.2018, 06:00 Uhr
Ein

© Foto: Yevheniia Frömter

Die obligatorische "Schonfrist" von 100 Tagen hat Vogel längst hinter sich. Schließlich kam er bereits im August zurück in seine Heimatstadt: "Endlich kann ich wieder mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren", freute sich der Rother, der bereits seit 1995 im Schuldienst ist und bis in die Oberpfalz an Grund- und Hauptschulen eingesetzt worden war. Neben seiner "normalen Karriere" als Lehrkraft war und ist Vogel sehr darum bemüht, sich weiterzubilden – und dies habe sich nun ausbezahlt, lobte Schulleiter Englisch.

Auch Schulamtsdirektor Karlheinz Pfahler sieht in der Person des neuen Konrektors außerordentliches Potenzial: "Er bringt alle Voraussetzungen mit und ist jemand, der genau weiß, was er will." Darüber hinaus lobte Pfahler den kollegialen Umgang, die vielen Ideen und Vogels stetiger Einsatz zum Wohle der Schülerinnen und Schüler.

Zur Amtseinführung durfte sich Vogel über einen kleinen Elefanten freuen, den er als Talisman erhielt: "Ein Konrektor ist ein Elefant", erklärte Pfahler aus eigener Erfahrung. Für einen solchen Beruf brauche man ein extrem dickes Fell. Dennoch seien Elefanten sehr einfühlsam und sensibel. Und: "Sie vergessen nichts. Ein Elefant spürt alles." Diese Eigenschaften seien sehr wichtig, um als "Bindeglied" zwischen Schülern und Kollegium sowie Schulleitung bestehen zu können.

"Wir sind ein gutes Team"

Über eine gute Zusammenarbeit macht sich Gerhard Englisch jedenfalls keine Sorgen mehr: "Das Kollegium steht hinter dir. Du bist längst bei uns angekommen. Wir sind ein gutes Team und alles klappt hervorragend." Für Bürgermeister Ralph Edelhäußer steht ebenfalls fest: "Hier sitzt der richtige Mann am richtigen Platz." Edelhäußer kenne Steffen Vogel bereits seit "Kindheitstagen". Er sei ein "verlässlicher Mensch, der sich vor keiner Aufgabe scheut".

"Konrektor zu sein, ist schon etwas Besonderes", fasste Englisch treffend zusammen. Oftmals stelle sich die Frage, ob er nun Rektor sei oder ein "normaler" Lehrer. Das Tätigkeitsbild sei sehr facettenreich: "Dies kann sehr schön sein, aber manchmal auch sehr ärgerlich."

Bei den Feierlichkeiten wurde Amtsvorgänger Werner Reindl, in den Ruhestand versetzt. Nach 41 aktiven Berufsjahren wolle man Reindl nicht "heimlich, still und leise davonschleichen lassen", scherzte Schulamtsdirektor Pfahler. Immerhin habe er sich über seinen Dienst hinaus auch um viele andere Dinge gekümmert. Reindl leitete beispielweise die Kreisbildstelle, arbeitete als Vorsitzender des Arbeitskreises "Schule und Wirtschaft" und überzeugte zudem als "erfolgreicher Lehrer" von mehr als 1000 Schülern.

Dennoch übte Englisch in einigen Punkten "Kritik" an seinem ehemaligen Kollegen: "Du warst nie pünktlich im Dienst, du bist immer überpünktlich gewesen." Auch sei Reindl nie korrekt gekleidet gewesen: "Das Sakko hing immer im Büro und du musstest dich für jeden Anlass adäquat umziehen. Egal, wie oft am Tag." So manche Probleme habe Reindl auch mit dem Schreiben von Vertretungsplänen gehabt: "Die Pläne durchliefen fünf bis sechs Entwürfe, bis sie perfektioniert waren."

Die positive "Kritik" ließe sich noch fortsetzen, doch Englisch fasste die gemeinsamen Jahre lieber in einem Satz zusammen: "Du hast mich nie im Stich gelassen." Besonders hob Englisch das selbständige Arbeiten Reindls hervor und sein besonderes Talent für Harmonie. Das konnte auch Ralph Edelhäußer bestätigen, der den fairen, aber zurückhaltenden Umgang Reindls lobte. "Er leistete keine fordernde, aber nachhaltige Arbeit – und dies nicht mit der Brechstange."

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