Ein Kindergarten mitten im Grünen

ALLERSBERG - Ab September soll es im Landkreis einen Waldkindergarten geben. Die Initiatoren befinden sich momentan in Verhandlungen mit mehreren Gemeinden.

Sabine Wiest hat beim Umweltpädagogin Rudolf Hettich eine Ausbildung zur Naturlehrerin gemacht, gegen Ende des Lehrgangs schaute auch ihr Ehemann Christian bei einer Lehrstunde vorbei. „Wir haben sofort Feuer gefangen“, sagt Christian Wiest.

Mit der Idee, einen Waldkindergarten ins Leben zu rufen, trat das Schreinerehepaar im August an die Marktgemeinde Allersberg heran, die zwei Sozialpädagoginnen Chiara Liepold und Nadine Nöller taten vor Kurzem selbiges. Dadurch haben die vier erfahren, dass ein gemeinsames Ziel sie verbindet. Chiara Liepold leitet im Moment einen Waldkindergarten außerhalb des Landkreises. Von der Idee, die Kleinen in der Natur zu hüten, ist sie überzeugt: „Sie können spielerisch im Grünen lernen. Es ist toll zu sehen, wie sich die Kinder gegenseitig untersützen.“ Etwa, wenn es um den Bau einer Wippe gehe.

Außerdem täten sich die Sprösslinge aus dem Waldkindergarten im Vergleich zu ihren Altergenossen später in der Schule leichter. Trotzdem stellt die Sozialpädagogin klar: „Wir wollen keine Konkurrenz zum Regelkindergarten sein, sondern eine Ergänzung.“

Ab Herbst soll es diese Ergänzung geben. Anfangen wollen die Initiatoren mit einer Gruppe zwischen sechs und 14 Kindern. Die Leitung würden die beiden Sozialpädagoginnen übernehmen, das Schreinerehepaar will mit handwerklichem Geschick unterstützen. Aber auch die Kinder werden gefragt sein. „Sie sollen sich nach und nach ihre eigene Umgebung bauen“, sagt Christian Wiest. Bei schlechtem Wetter und für Aktivitäten wie Basteln soll ein Bauwagen oder eine Gartenhütte Unterschlupf bieten. Fürs Geschäft soll eine Komposttoilette dienen, kochen wollen die Leiterinnen entweder auf einer offenen Feuerstelle oder mit einem Holzofen. Nur bei Warnung vor einem Schnee- beziehungsweise einem Sturmbruch sollen die Kinder dem Wald fern bleiben.

Momentan befinden sich die Initiatoren in Verhandlungen über den Standort des Waldkindergartens mit verschiedenen Gemeinden. Wo sie ansässig werden, soll sich in den kommenden Wochen entscheiden.

Ein Informationsabend mit Umweltpädagoge Rudolf Hettich zum geplanten Waldkindergarten findet am 8. Mai im Sitzungssaal im Erdgeschoss des Gilardihauses in Allersberg statt. Beginn ist um 19 Uhr.