Eine Zeitreise in Kettenhemd und Helm

22.7.2014, 17:11 Uhr
Eine Zeitreise in Kettenhemd und Helm

© Unterburger

Die Erkundung der Burg Abenberg stand als erstes auf dem „Stundenplan“. Burgführerin Melanie Madey machte die Lehrer mit dem museumspädagogischen Programm für Schulklassen auf der Burg vertraut. Unter dem Motto „Burggespenst Friedrich lädt auf seine Burg“ habe man ein Konzept ausgearbeitet, dass auch für Grundschulkinder geeignet sei.

„Zu Gast bei Burggespenst Friedrich, der im zwölften Jahrhundert auf Burg Abenberg als Graf Friedrich II. regierte, erfahren Schulklassen Interessantes über das Leben auf einer mittelalterlichen Burg“, sagte Melanie Madey, „das Mittelalter wird spielerisch erlebt.“

Im Museum „Haus fränkischer Geschichte“ konnten die Lehrer sich auf eine „Zeitreise durch Franken“ vom Mittelalter bis heute begeben. Sie probierten selbst aus, wie sich ihre Schüler in „Ritter“ verwandeln können, und erfuhren, dass ein schwerer Ritterhelm und ein Kettenhemd den beschwerlichen und gefährlichen Alltag der Ritter zeigen. Das pädagogische Konzept sei geprägt von den Begriffen „Erleben“, „Lernen“ und „Mitmachen“.

So könnten die Kinder in die Rolle von edlen Damen und tapferen Rittern schlüpfen. Adelsnamen, mittelalterliche Kostüme zum Anziehen und „vornehme“ Umgangsformen würden dazu beitragen, dass sie Einblick in die Ritterzeit bekommen. In einem Rollenspiel werde ein Kind inmitten der Hofgesellschaft in einer Schwertleite zum „Ritter“ erhoben.

Mit Spielaktionen könnten die Schüler direkt ins Mittelalter eintauchen, erklärte Madey. „Page Friedrich und Bauernsohn Heinrich erzählen Spannendes aus ihrem Leben und laden die jungen Gäste ein, ihre Welt kennenzulernen“, so Madey. Die Kinder würden auf Fragen stoßen wie: Womit spielten die Kinder vor 800 Jahren? Wie wird man eigentlich Ritter? Gingen die Burgfräulein auch zur Schule?

Ein wichtiges Thema sei auch „Essen und Trinken“. Ein mittelalterlicher Marktstand und ein Hochbeet stehen dafür im Mittelpunkt. Die Schüler erkunden spielerisch Ernährung und Markttreiben im Mittelalter: Was gab es zu essen? Wie ging es auf einem Markt mit Händlern und Gauklern vor 800 Jahren zu?

Interessant sei auch das Angebot „Schreiben mit Tinte und Gänsekiel“ für die Kinder. In einem Skriptorium werden die Schüler in die mittelalterliche Welt des Schreibens vor etwa 1000 Jahren versetzt. Sie untersuchen Urkunden, lernen geheimnisvolle Schriftzeichen kennen und erkunden die Herstellung von Tinte und Pergament.

Laut Madey bietet das museumspädagogische Team alljährlich besondere Aktionen für Schulklassen an.

Nach dem Kennenlernen der museumspädagogischen Angebote für Unterrichtsbesuch oder Klassenausflug machten die Lehrer einen Abstecher zur katholischen Jakobskirche. Kreisheimatpflegerin Eva Schultheiß machte auf die rätselhaften Wetzrillen an der Außenwand aufmerksam, die man auch an anderen Kirchen und Gebäuden im Landkreis findet, deren Bedeutung aber bis heute nicht geklärt ist.

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