Elf Getränkemärkte machen Durst auf mehr

7.4.2017, 16:58 Uhr
Elf Getränkemärkte machen Durst auf mehr

© Foto: Harry Rödel

Hintergrund dieser Entscheidung in der jüngsten Sitzung des Stadtrates: Nachdem die Bekleidungskette "Takko" ihre Filiale in der Siemensstraße geschlossen und das Gebäude an einen Getränke-Großhändler verkauft hatte, wurde das Landratsamt aktiv.

Denn dieses Areal ist im Bebauungsplan VIII der Stadt auf einer Verkaufsfläche von maximal 700 Quadratmetern als Sonderfläche "Einzelhandel Bekleidung" festgeschrieben. Eine Umnutzung des Gebäudes in einen Getränkemarkt widerspräche somit den Festsetzungen dieses Bebauungsplanes, erklärte Bürgermeister Markus Mahl. Denn die Titulierung "Einzelhandel" bedeute nicht automatisch, dass die Fläche "offen für alles sei".

Und Mahl betonte auch, dass man dieses Areal "nicht komplett aufmachen", sondern die Entwicklung im Stadtgebiet abwarten sollte.

Sowohl CSU-Sprecher Hans Meier als auch Michael Greiner, sein Kollege von den Freien Wählern, waren der Ansicht, dass die Stadt bei einer Verweigerung der Umnutzung "zu stark in den Wettbewerb eingreifen würde" (Greiner).

Hans Meier fügte hinzu, dass man bei einer Verweigerung zudem Gefahr laufe, dass das Gebäude am Ortseingang einige Zeit leer stünde.

Benny Beringer zeigte sich zum einen überrascht von diesem Besitzerwechsel, der nahezu unbemerkt über die Bühne gegangen sei; zum anderen wies er darauf hin, dass es in Hilpoltstein genügend Getränkemärkte gebe. Vor allem den kleinen Händlern würde mit einem weiteren Markt sukzessive das Wasser abgegraben.

Benny Beringer geht zudem davon aus, dass der in der Industriestraße geplante Vollsortimenter, im Gespräch ist (wie mehrfach berichtet) REWE, ebenfalls Getränke verkaufen werde.

Ausschluss wäre möglich

Bei einem "Jour fixe" zählte Mahl gestern Vormittag einschließlich REWE elf Getränkeverkaufsstellen auf. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass auf innenstadtnahen Gewerbeflächen über Ausschlusskriterien ein Bestandschutz möglich wäre; wie es zum Beispiel für den Bereich "Uhren/Schmuck" praktiziert worden sei. Insofern wäre es kein Problem, auch auf dem ehemaligen "Takko"-Gelände bestimmte Sparten auszuschließen.

Zurück zum Ausgangspunkt: In der Sitzung des Stadtrats am Donnerstagabend lautete das Abstimmungsergebnis 16:6 für den Getränkemarkt. Wobei die Gegenstimmen ausschließlich von der SPD kamen.

Markus Mahl geht davon aus, dass der Aufstellungsbeschluss für den Getränkemarkt innerhalb einer Woche erledigt sei: "Wenn es bei der ersten Auslegung keine Probleme gibt, kann der Markt in Absprache mit dem Landratsamt auf eigene Verantwortung geöffnet werden".

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