Elia Erhart: Die gefühlte Premiere

22.4.2014, 10:56 Uhr
Elia Erhart: Die gefühlte Premiere

© Kranzer

Locker, entspannt und offen gab sich Elia Erhart bei der Präsentation seines neuen TECE MRS Racingteams zusammen mit den Kollegen Florian Spengler (ADAC GT Masters im McLaren MP4-12C) und dem Franzosen Jim Pla (Porsche Carrera Cup Deutschland). Dabei hielt Erhart nicht mit der Tatsache hinterm Berg, dass er kurz davor gestanden hatte, sein eigenes Team zu gründen. „Die Lkw hatten wir schon gekauft, aber wir haben keine Startgenehmigung erhalten“, plauderte der Youngster aus dem Nähkästchen.

Umso erfreulicher für ihn, dass das Gespräch mit seinem neuen Teamchef Karsten Molitor nur eine halbe Stunde gedauert hat. „Wir kennen uns schon länger. Elia macht einen sauberen Job, fährt ordentlich und wir haben einen sehr guten Eindruck“, so Molitor in der Pyraser Landbrauerei, die zu den frühesten Unterstützern des Motorsportlers zählt. „Elia ist ein sympathischer Sportler aus dem Landkreis und wir sind stolz, dass bereits zum zweiten Mal seine Teampräsentation bei uns in Pyras stattfindet“, erklärte Geschäftsführerin Marlies Bernreuther. Das langjährige Engagement ist an prominenter Stelle gewürdigt: der grüne Heckspoiler mit dem Pyraser Logo ist das Erkennungszeichen in der neuen Rennsaison.

Die wichtigste Neuerung für Elia und Co. sind die Schaltwippen am Lenkrad. „In schwierigen Anbremszonen können wir somit beide Hände am Lenkrad behalten. Das ist ein großer Vorteil.“ Bei den ersten offiziellen Testfahrten in Hockenheim und am Hungaroring in Budapest machte sich Erhart mit seinem neuen Porsche vertraut. „Im Vergleich zum 997 hat das Auto nochmal mehr Leistung. Die Tests liefen gut, ich bin sehr gespannt und mein Kopf ist frei“, zeigte sich der 25-Jährige zuversichtlich. Seinem Team bescheinigte er zum jetzigen Zeitpunkt einen „super Job“.

Am Rande der Präsentation ließ Erharts Manager Markus Mittelmeier auch durchsickern, dass das Agreement mit dem Team von Karsten Molitor auf zwei Jahre ausgelegt ist. Was die Titelchancen im Porsche Carrera Cup für seinen Schützling betrifft, sagte Mittelmeier realistisch: „An die Meisterschaft glaube ich nicht. Aber Elia hat das Potenzial, unter die Top Ten zu kommen. Im zweiten Jahr werden wir dann noch besser dastehen.“ Viel Redebedarf gab es im Vorfeld, um Elia nach einer verkorksten Saison wieder aufzubauen.

Einziges Manko, das es für Erhart zu beheben gilt: eine bessere Position im Qualifying. „Wir müssen schauen, dass ich im Qualifying weiter vorn stehe. Rennen fahren kann ich“, so Erhart. Sein Teamchef Karsten Molitor sieht das ähnlich und traut ihm dann auch zu, am Podium zu kratzen.

Für das MRS-Team ist der Mittelfranke bereits 2012 in Baku (Aserbaidschan) bei der CityChallenge an den Start gegangen, wo er sogar einen Podestplatz einfuhr. Was sich in Baku angedeutet hat, hat sich für Erhart nun auch bestätigt: „Die Mannschaft arbeitet unheimlich professionell und ist zudem schon ewig in der Porsche-Szene aktiv.“ Diese Erfahrung und die Tatsache, dass das Team die Daten der Fahrer untereinander austauscht, könnten dafür sorgen, dass 2014 eine erfolgreiche Saison wird. Das absolute Highlight steigt vom 27. bis 29. Juni am Nürnberger Norisring, das Heimrennen des Youngsters.
 

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