Eysölden: Die Sanierung der Kläranlage ist vom Tisch

13.12.2017, 06:03 Uhr
Eysölden: Die Sanierung der Kläranlage ist vom Tisch

© Foto: Archiv/Beate Windisch

Mit dieser Entscheidung ist eine jahrelange Diskussion um die Zukunft der Eysöldener Anlage nun endlich beendet. Bereits im Wasserrechtsbescheid aus dem Jahr 2000 war die Betriebserlaubnis mit extremen Auflagen verbunden gewesen, "von denen jedoch keine einzige Vorgabe umgesetzt wurde", wie Küttinger in der Sitzung erinnerte. Im Dezember 2020 läuft dieser Wasserrechtsbescheid nun aus, und dass es so ohne weiteres keinen neuen gibt, ist also schon lange klar.

Die Eysöldener Kläranlage wurde 1973 gebaut und funktionierte all die Jahre auch ganz gut. Doch inzwischen ist der bauliche Zustand alles andere als gut. Vor acht Jahren, im November 2009, wurde daher das erste Mal eine Studie zur Sanierung vorgelegt, vier Jahre später eine weitere. Außerdem wurde schon damals überlegt, ob es besser wäre, Eysölden an die Anlage in Thalmässing oder in Hilpoltstein anzuschließen. Beides wurde aber aus Kostengründen wieder verworfen. 2015 entschied sich der Marktgemeinderat schließlich, die Anlage zu sanieren und - weil in Zukunft auch das Abwasser von Steindl und Tiefenbach hier gereinigt werden sollte - die Kapazität von bislang 1200 Einwohnerwerten auf 1500 zu erweitern.

Doch ein Jahr später kam das böse Erwachen: Statt der avisierten Kosten in Höhe von 1,94 Millionen Euro war wie berichtet im Februar 2016 plötzlich von 2,54 Millionen Euro die Rede gewesen. Daraufhin zog der Marktgemeinderat die Reißleine, stoppte die Arbeiten und zog mit dem Spalter Büro Klos ein neues Ingenieurbüro zu Rate. Seitdem wurde auch wieder untersucht, ob Eysölden nicht doch besser an die Kläranlage Thalmässing angeschlossen werden sollte.

Dieser Anschluss, so erklärte es Bürgermeister Georg Küttinger am Dienstagabend, hätte gleich mehrere Vorteile: Für die Sanierung der Eysöldener Anlage hätte die Gemeinde keinen Zuschuss erhalten, die rund 2,5 Millionen Euro wären also über Herstellungsbeiträge und Gebühren auf die Eysöldener umgelegt worden.

Der Bau der Überleitung nach Thalmässing jedoch wird finanziell gefördert. Bei avisierten Kosten für Pumpwerk und Druckleitung von rund 2,3 Millionen Euro beläuft sich der Zuschuss laut Kämmerei auf 850.000 Euro. Dann würden "nur" noch 1,45 Millionen Euro bei der Marktgemeinde verbleiben, die auf all diejenigen umgelegt werden können, die an der Thalmässinger Kläranlage dranhängen.

Außerdem käme die Marktgemeinde ihrem großen Ziel, in ganz Thalmässing (also samt Ortsteilen) die gleiche Abwassergebühr einzuführen, ein kleines Stück näher. Dann nämlich würde das Abwasser von gleich acht Gemeindeteilen - Thalmässing, Ecksmannshofen, Reinwarzhofen, Ruppmannsburg, Eysölden, Steindl, Tiefenbach und Ziegelhütte - zentral entsorgt werden. Und Alfershausen könnte dazukommen. Die neue Druckleitung werde jedenfalls so ausgelegt, dass es problemlos möglich sei, dass auch Alfershausen angeschlossen werde, erklärte Planer Heinrich Wägemann auf Nachfrage in der Sitzung.

In einer Bürgerversammlung im Oktober waren die Pläne bereits vorgestellt worden, "und die Bürger würden dies mittragen", erklärte Küttinger. Das alles überzeugte den Marktgemeinderat. Einstimmig beschloss das Gremium, Eysölden an die Kläranlage Thalmässing anzuschließen.

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