Fankurve für die Stars

19.7.2014, 09:42 Uhr
Fankurve für die Stars

© Klier

Das Lied „Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand“ leitete zur weiteren Feier über. Diese begann mit dem Einzug der Teilnehmer des Tanzkurses. Die Begrüßung durch den Hausherrn Rektor Ottmar Misoph stand ganz im Zeichen der soeben gewonnenen Fußballweltmeisterschaft. Die Fankurve der Eltern sei gekommen, um die Stars des Abends zu bewundern. Neun Jahre habe das Spiel, teilweise zusammen mit den Spielern aus Heideck gedauert, gelegentlich habe es eine Verlängerung gegeben. „An Tagen wie diesen“ müsse man die Schulzeit nochmals genießen. Dazu intonierte die Schulband: „Ein Lob auf uns!“

Der Thalmässinger Bürgermeister Georg Küttinger meinte: „Ihr könnt jetzt das Trainingslager verlassen. Trotzdem müsst ihr immer weiter trainieren und eure stärkste Position herausfinden.“ Die „Heimtrainer“, die Eltern, würden dabei helfen. Er wünschte viele Volltreffer bei Meisterschaften, aber keine roten Karten.

Heidecks Bürgermeister Ralf Beyer erinnerte daran, dass heuer zum ersten Mal Schüler aus Heideck in Thalmässing den Schulabschluss feiern, nachdem die Mittelschule Heideck zurzeit still gelegt ist. . Beyer dankte für die Aufnahme in Thalmässing und fügte augenzwinkernd hinzu: „Ich rede nicht von Abwerben.“

Die Elternbeiratsvorsitzende Bianca Seitz empfahl, die Segel in den Wind zu setzen, wie es schon damals zu Beginn der Kindergartenzeit geheißen hatte. Der Kapitän an der Schule sei mit Ottmar Misoph immer derselbe gewesen. Sie wünschte allzeit gute Fahrt. „Ich bin weg, au revoir!“, sang die Schulband.

Der Song „Atemlos“ von Helene Fischer leitete die Rede des Schulleiters ein. Atemlos sei man bei manchen schulischen Situationen gewesen, etwa beim Quali. Auch die Eltern seien sicher oft atemlos gewesen. Im Herbst 2010 waren dann Schüler aus Heideck gekommen, die sich erst einmal einleben mussten. Aus einer großen achten Klasse bildete man zwei neunte. Viele hätten das letzte Jahr gut genutzt, seien bis zum Schlusspfiff mitgegangen und hätten sogar als Lernhelfer für die ersten und zweiten Klassen Sozialkompetenz bewiesen.

Atemlos sei man aber auch geworden, weil ein harter Kern sich uneinsichtig gezeigt habe, wofür es gelbe und sogar eine rote Karte gegeben habe. Die Klassenfahrt nach Berlin sei allerdings harmonisch verlaufen. Betroffenheit habe man ein anderes Mal beim Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau verspürt.

Misoph empfahl, nicht dem Gruppenzwang nachzugeben, sondern Zivilcourage zu zeigen. „Ihr habt Chancen, um die euch die Welt beneidet!“, stellte er fest. Schließlich bedankte sich der Schulleiter bei seinem Kollegium, auch bei den Lehrkräften in Heideck, dass sie die Grundlagen für diesen Schulabschluss gelegt haben.

Nun war die Tanzschule Bogner mit ihren Schülern der neunten Klassen an der Reihe. Mit einem traditionellen Wiener Walzer starteten die festlich gekleideten jungen Damen und Herren, um dann auch mit Cha-Cha-Cha und Polka zu zeigen, was sie gelernt hatten.

Jetzt stand die „Siegerehrung“, nämlich die Zeugnisvergabe, auf dem Programm. Alle 21 Jungen und elf Mädchen haben den Hauptschulabschluss geschafft, alle hatten sich der Besonderen Leistungsfeststellung („Quali“) unterzogen. 28 haben ihn bestanden. Eine Schülerin sogar mit sehr gut, 13 Teilnehmer mit gut und 14 mit befriedigend.

Die Jahrgangsbesten waren Laura Blaseck,  Christoph Brems und Philipp Knoll. Besonders erwähnt wurde der inzwischen anerkannte äthiopische Asylbewerber Yonas Bereket. Er hatte am Unterricht teilgenommen, wurde von seinen Mitschülern unterstützt und hat schließlich sogar den Quali geschafft. Bis auf drei Absolventen haben zurzeit alle einen Ausbildungsplatz, oder sie besuchen eine weiterführende Schule. In diesem Zusammenhang erhielt das Jobbüro großes Lob für sein Engagement.

Tobias Scherbel von der Sparkasse Thalmässing überreichte den Sparkassenpreis an Lisa und Laura Blaseck, Susann Haack, Marc Brunner, Philipp Knoll, Maximilian Riedel, Frederick Rupp und Stefan Stan. Sie hatten soziales Engagement bewiesen, indem sie den Zweitklässlern beim Lernen geholfen hatten.

Jetzt kamen die Schüler Laura Blaseck und Julian Loy mit Rollator und Krückstock herein, denn schließlich schrieb man bereits das Jahr 2085. Sie schwelgten auf humorvolle Weise in Erinnerungen. Was war 2014 gewesen? War man da aus der Schule gekommen, hatte man da die Weltmeisterschaft gewonnen, oder war das 2018 gewesen? Die Heidecker waren an die Schule gekommen, und die Thalmässinger „Moidla“ waren alle auf einen „dunklen Typen“ geflogen. War nicht gar der Rektor zum Kultusminister ernannt worden? Oder war diese Erinnerung „dem Alzheimer“ geschuldet? Auf jeden Fall wurden Lehrer und Mitschüler auf lustige Weise gehörig durch den Kakao gezogen. Natürlich gab es Geschenke für Rektor  Ottmar Misoph und die Klassenleiter Martin Amler (9a) und Jürgen Bienlein (9b).

In einer Projektion hielten die Absolventen einen Rückblick auf die vergangenen beiden Schuljahre. Zugedeckt von einer großen schwarz-
rot-goldenen  Fahne erinnerten sie sich an das „Public Viewing“, das sie in Berlin miterlebt hatten. Endlich wurde zum kalten Büfett geladen, das die Eltern schmackhaft zubereitet hatten.

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