Friedlicher Protest gegen Zirkus in Kiliansdorf

8.7.2017, 06:00 Uhr
Friedlicher Protest gegen Zirkus in Kiliansdorf

© Foto: Lea-Verena Meingast

Die Protestaktion verlief friedlich: Etwa 20 Menschen waren dem Aufruf der Aktionsgruppe Tierrechte Bayern gefolgt und machten eine Stunde lang mit Transparenten am Straßenrand vor dem Zirkus auf ihr Anliegen aufmerksam: Zirkusse mit Tieren seien nicht mehr zeitgemäß und moralisch verwerflich.

Schon zu Beginn der Woche hatte Simon Fischer von der Aktionsgruppe Tierrechte Bayern die Protestaktion zur Premiere angekündigt und vor einem Tierausbruch gewarnt. Dienstagmorgen gegen sechs Uhr sind dann fünf Kamele ausgebüxt und über die Straße gelaufen. Seinen Tieren gehe es gut, sagt Zirkus-Chef Artur Kaiser. Er hat die Tierschützer selbst im Verdacht. Das Zaungitter sei nach innen geöffnet gewesen, sagt er.

"Die Ursache für den Ausbruch ist unklar", teilt Simone Wiesenberg von der Rother Polizei mit. Es sei durchaus möglich, dass die Kamele von selbst ins Freie gelangten. Ebenso könne jemand durch ein Versehen das Gehege nicht richtig geschlossen haben oder jemand habe sich auf das Gelände geschlichen und die Tiere freigelassen. "Ohne Zeugen wird es schwierig das aufzuklären", sagt sie.

Derweil wird in den sozialen Netzwerken spekuliert, auch darüber, ob es Zeugen gab. "Jemand schrieb auf Facebook, ein ,Herr F.‘ hätte die Zelte des Zirkus aufgeschlitzt und die Tiere freigelassen, womit wohl ich gemeint bin. Ich habe Anzeige erstattet, weil das rufschädigend ist", erklärt Simon Fischer.

Sollte sich der Kommentar tatsächlich als absichtliche Falschmeldung herausstellen, würde es sich strafrechtlich um Verleumdung handeln. "Wenn es wirklich Zeugen gab, sollen sie sich umgehend bei uns melden", bittet Simone Wiesenberg von der Rother Polizei. Der Zirkus gastiert noch bis Sonntag in Kiliansdorf, Vorstellungen sind am Samstag um 15.30 und 18.30 Uhr sowie am Sonntag um 11 Uhr.

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