Fußballkreis Neumarkt/Jura ehrte seine "guten Geister"

8.12.2014, 19:22 Uhr
Fußballkreis Neumarkt/Jura ehrte seine

© Robert Schmitt

Nun ist der ehemalige Kapitän der ersten Herrenmannschaft und stellvertretende Vorsitzende des TSV Wassermungenau auch in seiner Heimat gewürdigt worden. Kreisvorsitzender Thomas Jäger und Kreisehrenamtsbeauftragter Mike Imhof überreichten Grillenberger eine große Plakette. Die Lobrede hielt Abenbergs Bürgermeister Werner Bäuerlein.

„Großartiges, unermüdliches, jahrelanges, erfolgreiches Engagement im Ehrenamt“ bescheinigte Bäuerlein dem Bürger seiner Stadt. Er sah in Grillenberger zweierlei. Aufgrund seiner 20-jährigen aktiven Zeit im Herrenfußball bezeichnete er ihn als „Leistungsträger und Vorbild für den Nachwuchs in sportlicher Hinsicht“. Durch seine Ideen, die er auch immer sofort in die Tat umsetze, ist Grillenberger für den Kommunalpolitiker auch eine Triebfeder in Sachen Vereinsentwicklung, fügte Bäuerlein hinzu.

So sei er die treibende Kraft bei Umbau und Erweiterung des Sportheimes gewesen. Er habe im Bauausschuss nicht nur die Arbeitsdienste koordiniert, sondern als Finanzfachmann auch die Einhaltung des Kostenrahmens überwacht und selbst über 700 Arbeitsstunden geleistet. Ferner sei er Jugendtrainer, kümmere sich um den Nachwuchs in allen Altersklassen und habe große Erfolge bei der Integration von Migranten. Ihm sei es in besonderer Weise zu verdanken, dass die Mitgliederzahl des TSV Wassermungenau von 380 im Jahre 2005 bis heute auf 550 angewachsen sei. „Ich bin stolz, dass ein Bürger meiner Stadt mit diesem Preis ausgezeichnet wird“, sagte Bäuerlein.

Für jahrzehntelangen ehrenamtlichen Einsatz in einem Fußballverein hat der Deutsche Fußballbund die DFB-Uhr geschaffen. Sie ging als eine Art Lebens-Oscar an Maria Maget vom TSV Meckenhausen, Uschi und Herbert Wening vom TSV Rothaurach, Klaus Jarosch vom SV Pfaffenhofen, Armin Gugel von der DJK Allersberg, Uwe Mauckner vom SV Rednitzhembach und Jürgen Siemandel vom SV Barthelmesaurach. Für außergewöhnliche Leistungen im Ehrenamt innerhalb der vergangenen drei Jahre erhielten Jürgen Haunfelder und Sven Stritzke vom TSV Meckenhausen sowie Hans-Peter Schrödel vom SV Pfaffenhofen ein Dankschreiben des DFB.

Eine außerordentliche Ehrung war für Anton Pfahler und seine Gattin Gisela vorgesehen. Der Ehrenkreisvorsitzende des BFV im Fußballkreis Jura wurde von Nachfolger Thomas Jäger für seinen jahrzehntelangen Einsatz als Amateurfußball-Funktionär gewürdigt. „Die Gisela hat dafür gesorgt, dass er funktioniert“, begründete Jäger die Geschenke für beide Pfahlers.

Zur großen Ehrenamtsfeier waren zahlreiche prominente Gäste aus der regionalen Sportszene, der lokalen Wirtschaft und der Kommunalpolitik in die Aula der Landwirtschaftsschule gekommen. Roths stellvertretender Bürgermeister Hans Raithel nannte die Sportvereine „das Rückgrat des sozialen Netzwerks im Landkreis“. Verbandsehrenamtsreferent Dieter Habermann aus Heideck appellierte an die Vereine mehr Sport für Senioren zu ermöglichen, um so dem demografischen Wandel Rechnung zu tragen.

Alfred Aldenhoven, Kreis-Ehrenamtsbeauftragter des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV) wies auf den seiner Meinung nach kolossalen Wert ehrenamtlicher Leistungen hin. Norbert Bickel vom Sponsor Sparkasse Mittelfranken-Süd erklärte, es zeichne die Ehrenamtlichen aus, dass sie ihren Worten stets Taten folgen ließen. Landrat Herbert Eckstein sprach den Gegensatz zwischen millionenschweren Profiklubs und dem geldklammen Amateurbereich an. „Die Ehrenamtler kann man materiell gar nicht bezahlen, aber die oben lassen uns ausbluten“, so der SPD-Kommunalpolitiker. Der Neumarkter Landrat Willibald Gailler nannte die ehrenamtlichen Fußball-Funktionäre und -Organisatoren „soziales Kapital, das die Lebensqualität einer Region mitbestimmt“.

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