Geburtstag mit Reggae: Das Mali-Fest am Kreuzwirtskeller

13.5.2018, 15:39 Uhr
Geburtstag mit Reggae: Das Mali-Fest am Kreuzwirtskeller

© Foto: Tobias Tschapka

Dieser runde Geburtstag ist vielleicht auch eine gute Gelegenheit, mit zwei hartnäckigen Gerüchten aufzuräumen: Nein, es regnet nicht bei jedem Mali-Fest, wie heuer wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt wurde. Und nein, das Mali-Fest hat nichts mit Bob Marley zu tun, auch wenn dort seit drei Jahrzehnten hauptsächlich (aber nicht nur) die Freunde von Reggae-Musik voll auf ihre Kosten kommen.

Vielmehr steht der Name für das westafrikanische Land Mali, denn die Einnahmen und Spenden des Festivals gehen immer an die "Landesarbeitsgemeinschaft Bayern Entwicklungshilfe Mali e. V" (LAG Mali), die in Mali verschiedene Hilfsprojekte unterstützt. "Bei unserem ersten Mali-Fest kamen am Ende immerhin 150 Mark zusammen, heute sind es im Durchschnitt 5000 Euro, die wir der LAG Mali überweisen können", informierte Robert Engl vom KWK-Team nicht ohne Stolz.

Über die Art der Hilfe gab Gudrun Kahl, die Nürnberger Projektreferentin der LAG Mali, Auskunft. Vor allem die Hilfe zur Selbsthilfe stehe im Vordergrund. So würden zum Beispiel derzeit 50 Frauen der Kommune Dombila unterstützt, eigenes Gemüse in neu geschaffenen Gartenanlagen anzubauen. Dort würden derzeit auch neue Trinkwasserbrunnen entstehen, um die Versorgung der weit verstreut liegende Gehöfte zu verbessern.

Des Weiteren engagiert sich die LAG Mali im Landkreis Dioila zusammen mit ihrem malischen Partner AMSOPT gegen die Beschneidung von Mädchen. Und im Landkreis Kita wird mit der Unterstützung des Deutschen Entwicklungshilfeministeriums ein mehrjähriges Projekt zur Ernährungssicherheit fortgesetzt.

Anlässlich des Jubiläums hatten sich die Organisatoren mit dem Engagement von "Jahcoustix" einen ganz Großen der internationalen Reggae-Szene eingeladen. Bevor Robert Engl den deutschen Reggae-Experten ankündigte, war es aber zunächst einmal an den "Funkberatern", den Kreuzwirtskeller ordentlich einzuheizen. Das taten sie auch schon im vergangenen Jahr sehr erfolgreich, darum gab es schon heuer ein baldiges Wiedersehen mit der Rother Band, die – so wie es aussieht – auch im kommenden Jahr wieder eingeladen wird.

Headliner Jahcoustix, der zwar in Bonn geboren wurde, aber als Sohn eines Diplomaten unter anderem in Mexiko, Liberia, New York, Kenia und Ägypten lebte, schaffte es dann, noch mehr Menschen auf die Tanzfläche zu locken, so dass dort irgendwann gar kein Durchkommen mehr war. Kein Wunder, dass niemand nach Hause gehen wollte, und der Kreuzwirtskeller bis kurz vor Mitternacht angesichts der in Optimismus gegossenen Musik nur so pulsierte. Schöner kann man einen runden Geburtstag wohl kaum feiern.

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