Gegen Regen und Zeit von Mittenwald zum Gardasee

20.8.2014, 18:11 Uhr
Gegen Regen und Zeit von Mittenwald zum Gardasee

© Foto: oh

Am zurückliegenden Donnerstag machten sich fünf abenteuerlustige Sportler mit dem Wohnmobil, beladen mit Rennrädern, auf den Weg nach Mittenwald. Zusammen mit drei Freunden aus Bamberg war dies für die beiden Ligaathleten aus den Reihen des La Carrera TriTeams Rothsee der Start in eine etwas ungewöhnliche Radtour mit Ziel in Riva am Gardasee. Das Besondere daran: das selbstgesteckte Ziel der Athleten, den Zielort binnen 24 Stunden zu erreichen.

In Zahlen ausgedrückt bedeutet das eine Strecke von 312 Kilometern mit 5400 Höhenmetern von Mittenwald über das Timmelsjoch nach Meran und von dort über den Gampenpass, Andalosattel und Passo Ballino bis nach Riva del Garda. Eine Tour, die jeden für sich über seine Grenzen hinaus fordert.

Start mit Pannen

So wurden vor Ort in Mittenwald die Energiespeicher gefüllt und nach einer äußerst kurzen Nacht um 1 Uhr die Räder mit Lampen bestückt. Die Wettervorhersage verhieß nichts Gutes. Der geplante Start musste wegen eines Regenschauers um eineinhalb verschoben werden. Dass dann nach fünf Kilometern das Navigationsgerät seinen Dienst verweigerte und sich die Kurbel an einem der Räder löste, waren dabei noch die kleineren Probleme, die sich im Laufe des langen Tages einstellten. Die ersten 110 Kilometer mussten größtenteils im Regen und bei Tiefstwerten um 4°C gefahren werden und gipfelten auf 2509 Meter bei Schneefall auf dem Timmelsjoch, dem ersten Zwischenziel und gleichzeitig höchsten Punkt der Tour.

Von dort ging es nach rasanter Abfahrt mit erfrorenen Fingern und Zehen durch das Pustertal Richtung Meran. Als Nächstes wartete der Gampenpass mit gut 1500 Metern auf die fünf Sportler. Nach gut 200 Kilometern war somit schon ein Großteil der Strecke geschafft, mit dem Andalosattel und dem Passo Ballino lagen nur noch zwei „kleinere“ Hürden voraus. Dass auch solch vermeintlich leichte Alpenpässe es nach 250 Kilometern und zirka 3500 Höhenmetern in den Beinen durchaus in sich haben, erfuhren die fünf Athleten schmerzlich, so halfen nur haufenweise Energieriegel über die letzten Berge.

Das kleine Ziel „Sonnenuntergang am Gardasee“ war frühzeitig wegen der Regenverzögerung ganz zu Beginn gestrichen worden, was aber die Freude über den Anblick des nächtlich glitzernden Riva zu Fuße des Passo Ballino nicht schmälerte.

Zurück mit der Bahn

Geschafft aber glücklich erreichten alle fünf nach gut 19 Stunden, davon 15 reiner Fahrtzeit, die Unterkunft in Riva. Nach einer abendlichen Pizza und einem Sprung in den 13°C kalten See war der Rückweg am nächsten Morgen mit der italienischen Bahn und schmerzenden Beinen ein würdiger Abschluss einer abenteuerlichen Reise an den Gardasee.

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