Gmünd ist bereit für die Zukunft

14.5.2017, 14:46 Uhr
Gmünd ist bereit für die Zukunft

© Fotos: Regler

"Zurück zu den Anfängen, bereit für die Zukunft" – unter dieses Motto stellte Gmünds Bürgermeister Ben Schwarz die diesjährige geoMesse. Aufgrund des Umzugs des gemeindlichen Bauhofs an den Ortsrand hatten sich die Verantwortlichen heuer dazu entschlossen, "wieder näher an die Standortbetriebe heran zu rutschen" und das Zentrum der Veranstaltung Richtung Süden, eben in das Herz des stetig expandierenden Gewerbegebiets zu verlagern. Damit lasse sich auch die Grundidee der Messe – "unsere Betriebe begehbar zu machen" – noch besser umsetzen, erläuterte Schwarz die Entscheidung. Der Rathauschef lobte zudem das sehr gute "Zusammenspiel zwischen Unternehmern, Gemeinde und Bürgern" in der Rezatgemeinde, das seiner Meinung nach "einer der Schlüssel für den Erfolg einer ganzen Region" sei. Dabei ist ein Mehr an Gewerbe aber kein Selbstzweck, wie er herausstellte: Unternehmen schaffen nicht nur Arbeitsplätze, und damit die Lebensgrundlage für Menschen, sondern mit ihren Steuern unter anderem auch die Voraussetzungen für Investitionen, etwa in die Infrastruktur. Damit geben sie "einen Teil ihres Erfolgs an die Region zurück." Gleichzeitig unterstrich der Bürgermeister die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis, der Regierung von Mittelfranken sowie der Staatsregierung. Und zwar in guten wie in schlechten Zeiten, wie Schwarz bekräftigte.

Innenminister Herrmann sparte in seiner Rede nicht mit Lob für Georgensgmünd und erwies sich so auch bei seiner zweiten Schirmherrschaft als guter Pate. Nicht nur "die geoMesse hat sich toll entwickelt", meinte der Erlanger anerkennend, Gmünd trage insgesamt "zur phänomenalen Entwicklung im Landkreis bei." Hervorragende Arbeitslosenzahlen ("es herrscht nahezu Vollbeschäftigung"), breiter Wohlstand, "die Menschen in der Region können stolz sein." Als weiteres Beispiel für die positive Entwicklung vor Ort, aber auch die gute Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Ebenen nannte Herrmann die Umgestaltung des Marktplatzes, der auch mit Geldern der Städtebauförderung realisiert werde. "Ich freue mich über alle Förderbescheide, die ich unterschreiben kann." Bei allem Lob erinnerte der Landespolitiker allerdings auch daran, sich nicht auf den Lorbeeren und Erfolgen auszuruhen. "Wir sind nicht billiger als andere, sondern besser und schneller und wir haben innovative Ideen und Leute." Gerade für den Mittelstand sei es deshalb wichtig, mit der Zeit zu gehen, beispielsweise beim Thema Digitalisierung. Hier gelte es, einerseits am Ball zu bleiben, andererseits aber auch die damit verbundenen "Risiken wahrzunehmen", denn "auch der Fortschritt wird von bösen Menschen missbraucht."

Gmünd ist bereit für die Zukunft

Gleichzeitig nutzte der Bayerische Innenminister, den es im September nach Berlin verschlagen könnte, die Gelegenheit, um auf die Erfolge der Landes- und Bundesregierung hinzuweisen. So habe der Freistaat nicht nur zusätzlich zu den Bundesmitteln 1,5 Milliarden Euro für den Breitbandausbau bereitgestellt, sondern auch in die klassische Infrastruktur investiert. So könne sich etwa der Ausbau der B2 seiner Meinung nach sehen lassen. Während der vergangenen 10 Jahre (Herrmann ist seit 2007 Innenminister) sei man hier "schon ordentlich vorangekommen". Ähnliches gelte für die A6 rund um Schwabach. Der sechsspurige Ausbau dieser "wichtigen Lebensader im Landkreis" helfe dabei, Staus und Unfälle zu reduzieren. In diesem Zusammenhang dankte er dem Bund, der in diesem Bereich die Mittel für die Länder aufgestockt hatte. Und im Gegensatz zu anderen Bundesländern, betonte Herrmann stolz, kann Bayern dieses Geld auch verbauen.

Gmünd ist bereit für die Zukunft

Auf diese Vorlage schien Landrat Herbert Eckstein nur gewartet zu haben. Selbstverständlich zollte auch er zunächst den Gmündern seinen Respekt für die äußerst positive Entwicklung der Rezatgemeinde, die er am gestiegenen Arbeitsplatzangebot und der sprudelnden Gewerbesteuer festmachte. Ein Lob war ihm ebenfalls das interkommunale Gewerbegebiet der Gemeinden Georgensgmünd und Röttenbach sowie der Stadt Spalt wert ("Drei Gemeinden setzen um, worüber ich mir schon seit 15 Jahren den Mund fusselig rede – und zwar in einer Zeit, wo keine Not herrscht."). Doch dann wandte er sich an den Herrn Innenminister, um ihm "solange Sie noch Innenminister sind" den einen oder anderen Hinweis mit auf den Weg zu geben. So monierte Eckstein den keineswegs "barrierefreien Bahnhof Georgensgmünd" – was das Publikum mit viel Beifall quittierte.

Und wie schon 2013 hatte der Landrat auch 2017 wieder einen Tipp für den Heimweg Herrmanns nach Erlangen. Erneut empfahl er dem CSU-Politiker, über Rittersbach nach Hause zu fahren. Dort gebe es zwar mittlerweile einen Radweg. Die Staatsstraße daneben sei allerdings noch immer in einem schlechten Zustand. Sein Vorschlag, man könne die Strecke im Zweifelsfall ja einfach "zur Bundesstraße umwidmen, wenn Sie in Berlin sind", sorgte erneut für einigen Beifall und Gelächter im Festzelt.

Mit einem Kompliment an die Gemeinde und – trotz aller Nickligkeiten – an das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr – "auch mit denen kann man vernünftig arbeiten" – und einem letzten Tipp an die Ehrengäste (er sitze ungern in der ersten Reihe, weil "das Nach-Oben-Schauen strengt auf Dauer unglaublich an") beendete er die Grußwort-Trilogie.

Im Anschluss startete Bürgermeister Ben Schwarz mit den Ehrengästen zu einem Rundgang über das Messegelände.

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