"Grenze der Zumutbarkeit": Büros waren im Sommer zu heiß

17.10.2018, 14:00 Uhr
Landrat Herbert Eckstein will Fassade und Dach des Rother Landratsamts sanieren lassen (Archivbild).

© Detlef Gsänger Landrat Herbert Eckstein will Fassade und Dach des Rother Landratsamts sanieren lassen (Archivbild).

Und das ist mitunter mühsam: Breiten Raum in den Erörterungen nahm die energetische Sanierung des Landratsamts in Roth ein. An dessen Gebäudehülle und Dach bestehe Handlungsbedarf, erklärte Stefan Pohl: Seit Mitte der 1980er Jahre habe man weder Dach noch Fassade saniert. Ein Ingenieurbüro habe dafür zwei Varianten ausgearbeitet: Einmal "nur das Nötigste machen" und einmal "das Vollprogramm", mit dem sich das alte Landratsamt energetisch auf Neubau-Niveau hieven ließe.

Vorschlag: Alte Ziegel lieber verkaufen

"Viele Büros im Obergeschoss waren diesen Sommer nicht mehr nutzbar", erklärte dazu Landrat Eckstein: "Das war an der Grenze der Zumutbarkeit." Die Sonne habe das Dach trotz der idyllischen, von Bäumen umgebenen Lage stark aufgeheizt.

Aus den beiden Varianten zur Sanierung stellte sich Pohl eine Mischung zusammen: Fenster nur instandsetzen statt austauschen, Schwachstellen an der Fassade dämmen, Neuanstrich der Außenwände, Trockenlegung des Gebäudesockels, Komplettsanierung des Dachs, Neudämmung der obersten Decke und Bau einer Photovoltaikanlage. Inklusive Nebenarbeiten und Planung summieren sich diese Maßnahmen voraussichtlich auf rund 2,26 Millionen Euro. Christine Rodarius (SPD) schlug vor, die alten Dachziegel nicht einfach auf den Bauschutt zu werfen: Es gebe Interessenten für gebrauchte Ziegel und man sollte diese zum Verkauf anbieten.

Eine Idee, über die der Landrat zumindest nachdenken will. Die Ausschussmitglieder votierten dann einstimmig dafür, ein Auswahlverfahren für einen Architekten einzuleiten.

Fördermittel werden beantragt

Die neue Kostenplanung "hat uns überrollt", erklärte Alexander Wernard zum zweiten Großprojekt auf der Agenda: Dem Umbau von zwei weiteren Metallwerkstätten in der Rother Berufsschule. Eine Kostenschätzung aus dem Jahr 2017 belaufe sich auf 1,9 Millionen Euro. Nun habe ein Architekt alles noch einmal für einen potentiellen Bauzeitraum 2019/20 durchgerechnet und komme auf rund vier Millionen Euro.

Es stand deswegen die Frage im Raum, das Projekt zeitnah durchzuziehen oder auf die lange Bank zu schieben. Am Ende einer zähen Diskussion rang sich das Gremium dazu durch, erst einmal Anträge für Fördermittel auf den Weg zu bringen.

Keine Kommentare