Gymnasium Roth: Reife ohne „Seelenknast“

26.6.2016, 15:31 Uhr
Gymnasium Roth: Reife ohne „Seelenknast“

© Foto: Robert Schmitt

Der in Roth geborene türkischstämmige 18-Jährige aus der Kreisstadt hat einen Prüfungsschnitt von 1,1 erreicht. Mit demselben Schnitt folgen Carolin Pichl aus Rednitzhembach und Kai Nierula aus Büchenbach. Insgesamt haben acht Abiturienten des Rother Gymnasiums einen Schnitt bis 1,3 geschafft. Neun weitere gelang eine Note bis zu 1,5. Insgesamt lagen 36 Absolventen der Abiturprüfung unter 2,0.

Seit mehreren Jahren ist es beim Rother Abiturjahrgang üblich, die Feier ins Gemeindezentrum Rednitzhembach auszulagern. Ursprünglicher Grund dafür war eine besonders großer Abschlussjahrgang, der mehr als 170 Schülerinnen und Schüler aufwies.

Offenbar hat es den folgenden Jahrgängen aber das Umfeld in der Gemeinde am Südrand Schwabachs ebenfalls außerordentlich angetan, denn nun war es bereits die dritte Abitur-Feier, die dort stattfand. „Unsere Schule wäre zwar auch schön", meinte ein Lehrer, „aber das entscheiden ja die Abiturienten".

134 waren zur Prüfung angetreten, 82 Frauen und 52 Männer. 129 haben sie bestanden. Der Schulschnitt liegt bei 2,35.

Mit Eltern, Familie und Freunden füllte die Feiergemeinde die Dreifachturnhalle des Hembacher Gemeindezentrums reichlich. Der Andrang war so groß, dass das Essen in drei Schichten gereicht werden musste. Zuvor übergaben der Schulleiter, Oberstudiendirektor Dr. Rudolf Kleinöder, und Kollegstufenbetreuerin Birgit Freimuth die Zeugnisse. Zwischen den einzelnen Alphabetabschnitten traten Redner ans Mikrofon oder die Schüler steuerten Chorgesang und Musik bei.

Landrat Herbert Eckstein erklärte, er sei überzeugt, dass der gesamte Jahrgang seinen Weg machen werde. Der Rother Bürgermeister Ralph Edelhäußer wünschte den Schulabsolventen viel Erfolg und freute sich über einige Schüler des Jahrgangs, die ehrenamtlich bei der Stadt Roth arbeiten wollen.

Ralf Schmidt, Fraktionssprecher der CSU im Rednitzhembacher Gemeinderat, bescheinigte dem Jahrgang, mit dem Abitur ein tolles Fundament für das weitere Leben gelegt zu haben. „Darauf könnt ihr stolz sein", so Schmidt. Ferner empfahl der Unternehmer den jungen Erwachsenen, den Mut zu besitzen, eine Ausbildung zu wählen, „die euch Spaß macht".

An die Schule erinnern

Elternbeiratsvorsitzender Peter Krieger wünschte den Absolventen, sie sollten sich ab und zu an ihre Schule erinnern und die dort geschlossenen Freundschaften pflegen. Walburga Kumar, Vorsitzende des Fördervereins des Gymnasiums, empfahl den Abiturienten, sich der Berufswahl mit Überzeugung und Zuversicht zu nähern. Oberstudiendirektor Dr. Rudolf Kleinöder hielt ein kurze, ausgesprochen launige Rede mit zugewandtem Grundtenor in Richtung des Abiturjahrgang. Dabei philosophierte er unter Verweis auf eine EU-Verordnung zu den Reifegraden von Obst und Gemüse über die Verfassungen der Abiturienten. „Jeder möge auf seinem individuellen Weg und auf persönliche Art reifen und einen angemessenen Reifegrad erreichen, wie es die Verordnung beschreibt", schloss der Schulleiter.

Auch die Abiturrede war heiter, unter Einsatz darstellerischer Akzente und mit großem Wohlwollen den Lehrern gegenüber gehalten. Dem mitunter in ihnen aufkeimenden Gedanken, das Gymnasium Roth sei ein Seelenknast, stellten Christopher Frye und Jannik Neubauer die Einsicht gegenüber, dass die meisten Lehrer „uns immer geholfen haben und die Schule zu einem besseren Ort machen wollten".

Die besten Notendurchschnitte haben nach Ali Döner, Carolin Pichl und Kai Nierula erzielt: 1,2: Johanna Evers, Jonathan Fiegl; 1,3: Sophia Amthor (Roth), Janine Krämer (Rednitzhembach, Lena Schnaderbeck (Schwanstetten); 1,4: Kilian Bail (Wendelstein), Markus Rösch (Roth), Marie-Lena Seidl (Büchenbach), Hanna Wambsganz (Roth); 1,5: Katrin Bartonik (Rednitzhembach), Linda Bührle (Georgensgmünd), Sebastian Kosmann (Eckersmühlen), Jonas Reißmann (Roth), Nina Stromberger (Eysölden).

 

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