Hardcore-Punk-Blasmusik: LaBrassBanda auf Burg Abenberg

27.6.2015, 09:04 Uhr
Die Jungs von LaBrassBanda machen keine halben Sachen. Auf der Bühne verausgaben sie sich und bringen auch ihr Publikum ins Schwitzen.

© Gsänger Die Jungs von LaBrassBanda machen keine halben Sachen. Auf der Bühne verausgaben sie sich und bringen auch ihr Publikum ins Schwitzen.

Die Fans sind elektrisiert, sie singen und tanzen wie wild zu der überschallartig über sie hereinbrechenden Hardcore-Punk-Blasmusik.

Bei LaBrassBanda geht im wahrsten Sinne des Wortes der Punk ab, hat der musikalische Wahnsinn Methode. Völlig losgelöster Vorturner der ausgeflippten lederbehosten Chiemsee-Barfuß-Musikanten ist Mastermind Stefan Dettl. Er wirft die Beine in die Höhe, schüttelt die Hände und Arme und begibt sich mit seiner Stimme auf eine irrwitzige Achterbahnfahrt mit dreifachem Salto. Wann holt der Junge Luft? Was singt er da eigentlich? Nichts ist zu verstehen. Auch egal. Die abgedrehte Sause dieses handgemachten Bierzelt-Techno reißt alle mit. Es herrscht das "kalkulierte Chaos". Alles Stakkato mit Posaunen, Tuba und Trompete.

Die, die den raubeinigen Krawall anstimmen und das Publikum schwindelig spielen, kennen sich zum Großteil von ihrem Musikstudium am Konservatorium. Ihre Genialität ist es, ein derart abgefahrenes Kirchweihblech zu spielen, dass kein Bein am Boden kleben bleibt. Bayern-Techno-Rap trifft auf Polka-Irrsinn. Und fast wären LaBrassBanda vor einigen Jahren beim Eurovision Song-Contest angetreten. Zweiter waren sie im nationalen Vorentscheid und haben es sogar durchgesetzt, live spielen zu dürfen, statt nur mit Halbplayback.

Sie schaffen es mit ihrem Sound, der jedes Musikgenre über den Haufen bläst, problemlos die Olympiahalle mit 10.000 Menschen zu füllen. Und immer Vollgas. Und sie haben auch auf Burg Abenberg alle Hits dabei. "Bauer, Bauer", "Techno", "Autobahn", "Schweden" und eben "Nackert". Und Abenberg erlebte eine "saugeile Party".

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