Hilpoltstein: Benefizkonzert mit toller Blasmusik

26.11.2017, 16:20 Uhr
Hilpoltstein: Benefizkonzert mit toller Blasmusik

© Foto: Manfred Klier

Mit vollem Blech erklingt zu Beginn der Lions-Marsch von Günther von Thüsen. Die Flötistin Carolin Brandl führt auf zumeist humorvolle Weise und in Reimform durch das Programm, das hauptsächlich aus Märschen, Walzern und Polkas besteht.

Der Reinerlös des Konzerts ist zum Teil für die Jugendarbeit der Stadtkapelle bestimmt. Ein Spendenzylinder macht zusätzlich die Runde.

Der flotte Marsch "Vivat Athesis" folgt, bevor im Dreivierteltakt Freudentränen im gleichnamigen Walzer vergossen werden. Dann fließt "Böhmisches Gold" in einem ruhigen Walzer dahin. Ernst Mosch war Gründer und musikalischer Leiter der Original Egerländer Musikanten. Er hat die Polka populär gemacht. Zwei Beispiele, allerdings nicht von Mosch, erklingen mit "Auf der Vogelwiese" und "Auf der Dorfstraße".

Ein Marsch kann durchaus auch modern und für den Konzertsaal geschrieben sein. In "Arsenal" von Jan van der Roost, 1996 erstmals aufgeführt, wechseln schmissige Partien mit hymnischen Anklängen ab, bevor wuchtige Paukenschläge den Marsch beenden.

Oskar Kratochvil hat den ganzen Abend über sein 44-köpfiges Orchester "fest im Griff" und leitet es mit exaktem Dirigat zu einem oft abrupten, aber immer präzisen Ende der einzelnen Kompositionen. Bemerkenswert ist die große Zahl jugendlicher Orchestermitglieder, die das fast dreistündige Programm engagiert absolvieren. Dann verlassen die meisten Orchestermitglieder die Bühne. Ist schon Pause? Nein! Die Übriggebliebenen acht Blechbläser formieren sich zu einem "Blechhaufen", der die "Aprilpolka" und die Polka "Pfoarramadl" in bestens geübtem Zusammenspiel mal schmissig und dann wieder dezent interpretiert. Die Fans in den hinteren Reihen jubeln. Mit Julius Fucik und seinem Florentiner Marsch geht es mit Trompeten und Querflöten in die Pause.

Danach geht es mit Fucik weiter, nämlich mit einer Hommage an den Kaiser: "Salve Imperator!", ein wahrlich majestätischer Prunkmarsch, der in die Beine geht.

"Auf geht’s Buam!", ist ein fränkisch-bayerisches Ländler-Potpourri überschrieben, das die Zuhörer wiederum zu Bravorufen hinreißt. Dann wird’s Wienerisch, Johann Strauß’ Sohn darf nicht fehlen. Der Walzer "An der schönen blauen Donau" geht ins Ohr. Nach der Dorffestpolka beendet ein zackiges Finale den Marsch der Medici.

Das begeistert applaudierende Publikum hat noch nicht genug. Drei Zugaben werden herausgeklatscht. Und nach altem Brauch beendet schließlich der mitreißende Radetzkymarsch den gelungenen Abend.

Keine Kommentare