Hilpoltstein: Bettgeflüster auf dem Marktplatz

25.2.2017, 15:00 Uhr
Hilpoltstein: Bettgeflüster auf dem Marktplatz

© Fotos: Tobias Tschapka

Hilpoltstein: Bettgeflüster auf dem Marktplatz

Das rund einstündige Programm begann mit einer Ansprache in "Blablabla". Mit diesem Geplapper machten die munteren Mädels klar, welchen Stellenwert Aussagen von (Kommunal-)Politikern für sie haben. Später untermauerten sie ihre Sicht der Dinge mit dem Song von Andrea Berg "Du hast mich tausendmal belogen. . .".

Doch bevor die "Lohbachlerchen" so richtig auf Touren kamen, musste Chef-Lerche Elisabeth Dietz sich aus dem Publikum Mitspieler mit politischem Hintergrund aussuchen. Auch wenn "die Freien Wähler und die SPD nie beim Rathaussturm dabei sind", wurde sie schnell fündig. Bürgermeister Markus Mahl, 3. Bürgermeister und SPD-Stadtrat Josef Lerzer, Margarete Heinloth und Jürgen Moosmann von der CSU sowie Franz Ilg, stellvertretender Vorsitzender des Hilpoltsteiner Ortsverbands der Freien Wähler (FW), durften zeigen, ob sie den schlagfertigen Mädels Paroli bieten konnten.

In Runde eins stand das Hilpoltsteiner Verkehrskonzept im Mittelpunkt. In "Slow Motion" (Zeitlupe) mussten die fünf Teilnehmer über den Marktplatz gehen, um sich das Verkehrskonzept zu sichern, das auf einem Stuhl lag. Dass der Stuhl belegt war, bevor Markus Mahl und seine Mitstreiter sich dem Möbelstück nähern konnten, war symbolhaft für die Diskussion der vergangenen Monate – so richtig voran ging es in dieser Sache nicht. Auf einen Befehl von Elisabeth Dietz mussten die Fünf in der Stellung verharren, die sie gerade einnahmen. Für diese Szene bekamen die "Lohbachlerchen" reichlich Applaus aus dem zahlreich erschienenen Publikum.

Während die Mädels Helene Fischers Hit "Atemlos durch die Nacht" in "Atemlos in Hilpoltstein" verwandelten, konnten die Lokalpolitiker für einige Minuten Luft holen. Aber: Jedes Lied hat ein Ende und kaum war der letzte Ton erklungen, schickte Elisabeth Dietz Bürgermeister Markus Mahl, Josef Lerzer und Franz Ilg ins Bett, nicht ohne ihnen vorher noch entsprechende Nachthauben zu verpassen. Danach konnten sich die drei in ihrem senkrecht stehenden Bett ganz entspannt zurücklehnen. Sie mussten lediglich ihre Lippen zu einem Text bewegen, den eines der Vögelchen hinter den Kulissen zwitscherte. Dieses stilisierte Bettgeflüster sollte darstellen, wie es im Stadtrat zugeht. Etwa verschlafen?

Kunstmeile in der Altstadt

Ausgeschlafen waren hingegen die "Lohbachlerchen", denen die Ideen für ihr Faschingsprogramm nie auszugehen scheinen. Wenn die Stadt schon Geld für ein Kunstwerk ausgibt, könnte die Kommune doch gleich eine Kunstmeile in der Altstadt installieren, regte Elisabeth Dietz an. Damit würde man Touristen in die Burgstadt locken, meinte sie.

Ein Konzept, das schon Ende der 1990er Jahre unter Bürgermeister Bernd Beringer diskutiert wurde, aber über Ansätze nicht hinauskam. Nach dem Machtwechsel an der Stadtspitze, Helmut Neuweg löste Beringer ab, verschwand diese Idee auf Nimmerwiedersehen in den zahlreichen Schubladen im Rathaus.

 

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