Hilpoltstein hofft noch auf den zweiten Platz

23.3.2018, 17:01 Uhr
Hilpoltstein hofft noch auf den zweiten Platz

© Foto: Giurdanella

Das 5:5 in der Vorrunde ärgert die Hilpoltsteiner heute noch. 4:2 hatten sie schon geführt und gaben den doppelten Punktgewinn doch noch aus der Hand. Das soll ihnen nicht mehr passieren. Die Doppelumstellung könnte ausschlaggebend für einen Auswärtserfolg sein: Flemming/David sind in der Rückrunde noch ungeschlagen, Dickhardt/Christ gegen jeden Gegner für einen Sieg gut.

Jülich hat die schlechteste Doppelbilanz aller Zweitligisten (11:19), allerdings ein echtes Spitzendoppel: Allegro/Rasmussen stehen mit 9:3-Siegen ganz weit oben in der Ergebnisliste. Je nachdem, wie der Aufstellungspoker beim Doppel ausgeht, könnten schon früh die Weichen auf Sieg gestellt werden.

Doch für wen? Jülichs Spitzenspieler Martin Allegro steht mit 16:13-Siegen ein bisschen besser da als sein Hilpoltsteiner Kontrahent Alexander Flemming (15:15). Der hat aber mehrfach bewiesen, dass er jeden in dieser Liga schlagen kann – und er will die Revanche für die Vorrunden-Niederlage. Gleiches gilt für Petr David (Rückrunde 5:7), der wieder nah an seiner Bestform spielt. Doch Gewinnen ist natürlich leichter gesagt als getan: Der belgische Nationalspieler Allegro agiert sehr unterschiedlich – zwei Siege in einem Match schafft er selten. Für seinen neuen Paarkreuz-Kollegen Brian Afanador aus Puerto Rico (Rückrunde 4:5) gilt ähnliches: Er kann die Besten schlagen (Eloi, Polansky, Andersson), aber auch gegen Schwächere (Ecseki) klar verlieren.

Hinten hat Jülich Potenzial

Im hinteren Paarkreuz des ehemaligen Spitzenvereins schlagen ebenfalls zwei ausländische Profis auf: der Däne Tobias Rasmussen (Rückrunde 7:2) hat ebenso großes Potenzial wie der 19-jährige Weißrusse Aliaksandr Khanin (6:4), der zuletzt in Passau beide Punkte holte, aber die 4:6-Niederlage dennoch nicht verhindern konnte. Allerdings spielte Jülich da nur zu Dritt, weil Afanador verletzt fehlte und Rasmussen ins vordere Paarkreuz aufrücken musste, wo er leer ausging.

Der TV Hilpoltstein schielt heimlich noch auf den zweiten Tabellenplatz. Dazu sind aber in den letzten drei Spielen drei Siege nötig. Neben den Doppeln wird es besonders aufs hintere Paarkreuz ankommen. Dennis Dickhardt (Rückrunde 8:2), der es als Dreier immer zuerst mit einem etwas leichteren Gegner zu tun bekommt, steht besser da als sein Paarkreuz-Kollege Nico Christ (2:6), dessen Formkurve aber steil nach oben zeigt. Doch wenn beide punkten wie gegen Köln, dürften die Hilpoltsteiner dank ihrer Ausgeglichenheit nur schwer zu schlagen sein.

Kuriosum am Rande: Jülich hat als einziger Zweitligist für die TTBL GmbH, also die 1. Liga, gemeldet. Dorthin würden sie wohl auch von einem Abstiegsplatz der 2. Bundesliga aus aufsteigen können. Auch wenn fast alle Tischtennisfreunde darüber den Kopf schütteln: Die Satzung der TTBL würde solch "amerikanische Verhältnisse" zulassen. Sportliche Vernunft sieht anders aus.

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