Hilpoltstein: Sie heißt Bianka Luft

15.7.2018, 17:34 Uhr
Hilpoltstein: Sie heißt Bianka Luft

© Fotos: Leykamm

Barbara Billmaier als Vorsitzende des Festausschusses und Josef Lerzer als Burgfestbürgermeister ließen es an Spannung nicht missen, als sie sich ihren Weg durch den Saal in Richtung neuer Burgfestgräfin bahnten, um die neue Hoheit zu küren. Unter den gespannten Augen der Gäste gab es so manche Drehung und Wendung, bis die beiden dann verdächtig lange an einem bestimmten Tisch stehen blieben. "Jetzt ist es endlich raus!" gab schließlich Bianka Luft lachend zu.

Billmaier wünschte der neuen Majestät, einer geborenen "Schwarm", die schon als Kind fürs Burgfest "geschwärmt" habe, "ein Fest der Superlative".

Seit 40 Jahren wohnt Bianca Luft in der Burgstadt, zu deren höchster Repräsentantin sie nun avanciert ist. Beim Fest war sie bislang als Marketenderin bekannt, Ehemann Bernhard Luft ist Chef der Trommler.

"Die gesamte Burgfestfamilie freut sich mit Dir!" so Burgfestbürgermeister Lerzer zur neuen Gräfin; die nächsten 365 Tage würden sie "ein Leben lang begleiten", betonte der tatsächliche Bürgermeister Markus Mahl. Es sei eine "sehr nette Nachfolgerin" gefunden worden, erklang Lufts Vorgängerin, Gudrun Reichard.

Sie sei immer noch ganz aufgewühlt. "Ich freue mich auf die kommenden Wochen und ein tolles Burgfest 2018", bekannte Bianka Luft selbst, bevor die Gratulanten Schlange standen. So viele herzliche Willkommensworte es für die neue Gräfin gab, so viel Lob gab es auch für die Vorgängerin, die "charmant und souverän" ihr Amt bekleidet habe.

Doch bei dem Treffen in der Stadthalle galt es nicht nur die beiden Damen hochleben zu lassen, sondern zahlreiche Burgfestakteure zu würdigen sowie auf ein besonderes Jubiläum hinzuweisen: Das Festspiel mit der Gräfin als Hauptperson darf heuer seinen 80. Geburtstag feiern.

Abschied zu nehmen hieß es indessen vom Trommlerhauptmann Eberhard Frohns, der im Alter von 75 Jahren sein Amt abgab. 1957 war er als Teenager zur Teilnahme am Festzug verpflichtet worden – nachdem er achtlos ein Papierchen weggeworfen habe. 39-jährig schloss er sich den Trommlern an, deren Hauptmann er 2010 wurde.

Sein Nachfolger heißt Amos Brünig. Der gebürtige Schweizer kann heuer sein zehntes Burgfest bei der Gruppe feiern. Im realen Leben ist der 47-Jährige im technischen Vertrieb in der Getränkeindustrie tätig.

Weniger süffige Mittelchen preist beim Burgfest nun schon das 40. Mal Wunderdoktor Johann Schneck an, der beim Kränzchen etwas aus dem Nähkästchen plauderte.

Einmal sei ihm doch glatt der Klöppel aus seiner Glocke gestohlen, ein andermal die Hutkrempe innen schwarz angemalt worden – mit entsprechenden Farbspielen auf der Stirn als Folge.

Von seinem "Mittel gegen die Dummheit" hätten die Einheimischen wohl alle schon gekostet; nun solle er damit doch auch einmal München, Berlin und Washington beehren, schlug Bürgermeister Mahl vor.

Dann galt es, manchen Nachlass zu verwalten. Denn Josef Götz scheidet als Stadtschreiber aus — ein Amt, das er seit 1996 ausübte; Felix Erbe beerbt ihn.

Er habe sich immer als "Animateur" beim Festspiel gefühlt, so Götz. Erbe hingegen zeigte sich froh über den anstehenden Perspektivenwechsel. Denn eineinhalb Jahrzehnte habe er als Landsknecht den Zwinger bewacht und das Festspiel nie so richtig im Blick haben können. Das ändert sich in diesem Jahr – vom Rand des Geschehens geht es für ihn mitten hinein (weitere Bilder unter www.nordbayern.de/roth).

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