Hilpoltstein: Stadtrat diskutiert über Abwasserbehandlung

21.11.2014, 17:51 Uhr
Hilpoltstein: Stadtrat diskutiert über Abwasserbehandlung

© Foto: HiZ-Archiv/Harry Rödel

Michael Eff vom Ingenieurbüro Völker präsentierte fünf Varianten für die künftige Abwasserbehandlung in diesen Ortsteilen östlich der Autobahn, in denen die wasserrechtlichen Genehmigungen für die Kläranlagen in absehbarer Zeit ablaufen oder zum Teil schon abgelaufen sind. Mit Abstand am günstigsten wäre es, die Kleinkläranlagen in den östlichen Ortsteilen beizubehalten. Die Investitionskosten hierfür bezifferte er auf rund 2,94 Millionen Euro. Die Krux an der Geschichte: Für Kleinkläranlagen werden wasserrechtliche Genehmigungen nur noch auf zehn Jahre erteilt. „Dann wären wir in zehn Jahren wieder genauso weit wie jetzt“, machte Eff deutlich.

Teure Alternativen

Der Anschluss an Meckenhauen würde zirka 5,4 Millionen Euro kosten, erübrige sich aber nach den Worten Kummers und Effs wegen des schwachen Vorfluters dieser Anlage. Die Kläranlage in Karm so auszurüsten, damit diese die Abwässer aus Lay, Tandl, Hagenbuch und Häusern aufnehmen kann, würde mit etwa 4,7 Millionen Euro zu Buche schlagen. Dafür müsste die Kläranlage für 600 Einwohnerwerte konzipiert werden. Sollte auch Meckenhausen an die Karmer Anlage angeschlossen werden, die dann für 2700 Einwohnerwerte erweitert werden müsste, wären 6,5 Millionen Euro fällig. Damit wäre diese die teuerste aller fünf präsentierten Varianten. Denn selbst der Anschluss nach Hilpoltstein würde „nur“ 4,5 Millionen Euro kosten.

CSU-Sprecher Hans Meier brachte eine große Lösung bei Häusern ins Spiel, die auch Meckenhausen einbeziehen würde und wobei das Abwasser Richtung Schwarzach geleitet würde. Diese Variante soll jetzt Eff prüfen und in einer der nächsten Sitzungen dem Stadtrat präsentieren.

Klar ist hingegen die Situation in Weinsfeld. Dieser Ortsteil wird künftig übers Gewerbegebiet bei Sindersdorf an die zentrale Kläranlage in Hilpoltstein angeschlossen. „Ich kenne wenige Anlagen, die optisch und reinigungstechnisch so schlecht sind wie die in Weinsfeld“, beschrieb Kummer den Zustand dieser Anlage, für die die wasserrechtliche Genehmigung 2011 abgelaufen ist und die aufgelassen werden soll.

800 000 Euro für Zell

In Zell, so Bürgermeister Markus Mahl, sei der Anschluss an die Hilpoltsteiner Kläranlage schon erfolgt. Hier stünden in nächster Zeit noch die Erneuerung eines Mischwasser- Kanals sowie eine Inliner-Sanierung und Schachtsanierungen an. Die Kosten hierfür bezifferte Eff auf rund 800 000 Euro. Die erforderlichen Maßnahmen, so Mahl, würden in einer Bürgerversammlung in Zell erörtert werden.

Nächstes Jahr sollen in Hilpoltstein das Kanalnetz und die Wasserleitungen in der Eichendorffstraße, der Ottostraße und der Bahnhofstraße erneuert werden. Die Kosten für die Erneuerung und Sanierung der Kanalisation würden sich auf 692 000 Euro belaufen; für die Erneuerung der Wasserleitung müssten 224 000 Euro aufgebracht werden, erklärte Eff. Der Stadtrat stimmte dieser Planung zu. Wie in Zell werden die Anlieger in nächster Zeit über die Maßnahmen informiert werden, sagte Mahl.

3,10 Euro pro Kubikmeter

Einstimmig beschloss der Stadtrat die Anhebung der Abwassergebühr für den Zeitraum 2015 bis 2017 von bisher 2,65 Euro auf 3,10 Euro pro Kubikmeter. Zusätzlich wird in den nächsten Jahren – wie beim Wasserpreis — eine jährliche Grundgebühr in Höhe von 36 Euro erhoben. Damit wurde der Verwaltungsvorschlag angenommen.

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