Hilpoltstein: Start in die "Woche für das Leben"

16.4.2018, 15:32 Uhr
Hilpoltstein: Start in die

© Foto: Manfred Klier

Die Woche steht unter dem Motto "Kinderwunsch – Wunschkind – unser Kind" und widmet sich vor allem dem Thema "Schwangerschaft und Pränataldiagnostik".

Viele Zweifel

Angesprochen wird die Problematik, wenn bei einer Untersuchung festgestellt wird, dass das Ungeborene möglicherweise mit einer Behinderung zur Welt kommen wird. Für die Eltern sicher eine enorme Belastung mit vielen Gewissenszweifeln. Die Woche will ein Zeichen setzen, dass Menschen mit Behinderung von der Gesellschaft mitgetragen werden. In Hilpoltstein ist das schon lange kein Thema mehr, wie es unter anderem auch die große Beteiligung der Bevölkerung an diesem Gottesdienst bewiesen hat.

Stadtpfarrer Franz Josef Gerner begrüßte nach einem musikalischen Anspiel "die Hörenden und die mit den Händen Sprechenden". "Niemand ist perfekt", stellte er fest, "aber wir schöpfen Kraft aus dem Wort Gottes, der uns kennt." Maria Portisch und Anna Heiß übersetzten das Gesprochene in die Gebärdensprache. Der Jubilate Chor von Maria Seitz begleitete mit stimmungsvollem Gesang den Gottesdienst.

"Au weia!", tönte es dann aus den Reihen der Besucher. Pfarrerin Verena Fries hielt nämlich eine zerbrochene Schüssel in der Hand. Vielleicht könnte man sie ja wieder kleben. Bürgermeister Markus Mahl trug das Evangelium von der wundersamen Bekehrung des Paulus vor den Toren der syrischen Stadt Damaskus vor. Diakon Gerhard Lechner fragte, ob sich Paulus ebenfalls wie eine zerbrochene Schüssel vorgekommen sei, da er ja unter epileptischen Anfällen zu leiden hatte. Aber Gott hatte ihn zu einem neuen Menschen gemacht. "Du bist immer für mich da", sang dann mit hellen Stimmen der Bartimäus-Kindergarten.

Pfarrerin Fries bekannte, dass auch sie sich über manche Dinge ärgere: "Wir können nicht perfekt sein!" Wer das von sich behaupte, maße sich an, wie Gott zu sein. Paulus habe gelernt: "Gott liebt mich, auch wenn ich nicht perfekt bin."

Keineswegs perfekt

Inzwischen war die zerbrochene Schüssel geklebt. Zwar sah man ihr die Bruchstelle noch deutlich an, sie war keineswegs perfekt, nicht makellos, aber man konnte einen Blumenstock hinein pflanzen. Sie war jetzt einzigartig, genauso wie uns Brüche in unserem Leben einzigartig machen. Nicht immer sei es leicht, zu seinem Kind "ja" zu sagen und die Verantwortung zu tragen. "Stärke diese Mütter und Väter, Eltern und Großeltern. Hilf, dass sie ihre Kinder annehmen, wie sie geschenkt sind!", wurde in den Fürbitten vorgetragen.

Das gemeinsame Vaterunser, in Gebärdensprache gebetet, der Segen und das rhythmusbetonte Lied "Gott hat die Welt erschaffen" beendeten die Feier. Im Anschluss wurde auf dem Marktplatz zu Brezen, Getränken und natürlich zu Gesprächen eingeladen. Die Brezen hatte der Auhof gespendet.

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