Hilpoltstein: Wenn sich Bergsteiger am Schlossbuck mühen

19.3.2017, 14:20 Uhr
Hilpoltstein: Wenn sich Bergsteiger am Schlossbuck mühen

© Foto: Tobias Tschapka

Eine Gruppe von Freunden hatte sich in den späten 70er und frühen 80er des vergangenen Jahrhunderts aus Jux und Dollerei am Filmemachen versucht. In Zeiten, in denen es noch kein Handy über Videofunktion gab, gehörte schon viel Enthusiasmus dazu, Filme auf Super 8 zu drehen, zu schneiden, und das Ganze auch noch mit dem einen oder anderen "Special Effect" zu versehen: waghalsige Stunts auf dem Bahndamm und dem Stadtweiher; gefährliche Flusspferde, die im Gänsbach ihr Unwesen treiben; oder eine harmlos ansteigende Wiese, die sich in einen nahezu unbezwingbaren, weil fast senkrechten Steilhang verwandelt.

Das alles ist zu sehen im ersten Film des Abends "Der Berg ruft – oder die Erstbesteigung des Schlossbuck". Das Gelächter ist groß im Publikum, als sich die vier Bergsteiger zu Pink Floyd-Klängen an diesem vermeintlichen Steilhang abmühen – der nur deswegen so steil ist, weil Kameramann Ludwig Hess die Kamera schief hielt.

Im zweiten, nur geringfügig jüngeren Film mit dem Titel "Hilpoltstein, Herz Europas — Pulsschlag der Welt", ist er auch zu sehen. Darin bleibt eine Familie (Koller spielt die Mutter) Anfang der 1980er Jahre auf dem Weg in den Sommerurlaub aufgrund eines Motorschadens ausgerechnet in Hilpoltstein hängen. Die Szene, in der die grüne Ente mitten in einer Autobahnausfahrt ihren Geist aufgibt, würde man sich heute wohl auch nicht mehr so zu drehen trauen.

Überaus sehenswert sind auch die "Werbeblöcke", in denen die Fotos von alten Hilpoltsteiner Geschäften nostalgische Erinnerungen weckten. Die Gesellschaft hatte damals sogar eine Reihe eigener Werbefilme in bester "Sketch Up"-Tradition produziert, und warb unter anderen für die Zahncreme "Faul-A-Med", für multifunktionales "Rasier-Joghurt" oder für "zahnschonende" Kaugummis, weil so groß, dass diese gar nicht in den Mund passen.

Keine Kommentare