Hilpoltsteiner Raucherplatzfete ausgezeichnet

22.5.2017, 16:25 Uhr
Links sind vier Ex-Abiturienten und Organisatoren der Raucherplatzfete Gymnasium Hilpoltstein mit Lehrerin Susanne Wagner zu sehen; rechts vier Mitglieder des Organisationsteams "Feez am Berg" bei Landrat Herbert Eckstein; in der Mitte KJR-Chefin Elke Lades-Eckstein mit links daneben KJR-Vorstandsmitglied Christian Kuhnle und KJR-Mitarbeiterin Daniela Potzler.

Links sind vier Ex-Abiturienten und Organisatoren der Raucherplatzfete Gymnasium Hilpoltstein mit Lehrerin Susanne Wagner zu sehen; rechts vier Mitglieder des Organisationsteams "Feez am Berg" bei Landrat Herbert Eckstein; in der Mitte KJR-Chefin Elke Lades-Eckstein mit links daneben KJR-Vorstandsmitglied Christian Kuhnle und KJR-Mitarbeiterin Daniela Potzler.

Bereits zum zweiten Mal hatten ehrenamtliche Veranstalter im vergangenen Jahr die Möglichkeit, sich beim Kreisjugendring Roth um einen Preis zu bewerben, wenn sie sich bei ihren Veranstaltungen besonders um die Umsetzung des Jugendschutzes kümmern.

Anhand einer vorher bekannten Checkliste zu jugendschutzrelevanten Kriterien besuchte und bewertete der KJR die von den Teams eingereichten Veranstaltungen. Die beiden Gewinner – die Landjugend Herrnsberg mit ihrer Veranstaltung "Feez am Berg" mit zirka 900 Gästen sowie das Gymnasium Hilpoltstein mit der "Raucherplatzfete" mit ungefähr 400 Besuchern – erhielten für die ausgezeichnete jugendschutzrechtliche Organisation ihrer Feste neben einer Urkunde auch einen Zuschuss für ein Helfer-Essen.

Bei der Preisverleihung begrüßte die KJR-Vorsitzende Elke Lades-Eckstein zunächst die beiden Gewinnergruppen, ebenso Landrat Herbert Eckstein, Christian Kuhnle als KJR-Vorstandsmitglied, die für Jugendschutz zuständige KJR-Mitarbeiterin Daniela Potzler und KJR-Geschäftsführer Bernhard Abt.

In ihrer Rede machte sie einen historischen Rückblick und erklärte, dass der Kreisjugendring schon seit den 1980er Jahren immer wieder Aktionen zum Jugendschutz durchgeführt habe wie zum Beispiel vergünstigte alkoholfrei Getränke in Gaststätten.

Präventionsarbeit verstärkt

2007 wurde im Rahmen der Jugendhilfeplanung von der damals zuständigen KJR-Mitarbeiterin Anne Thümmler bei Umfragen in den Gemeinden festgestellt, dass es überall Probleme gebe, den Jugendschutz einzuhalten und richtig umzusetzen. Aufgrund solcher Erkenntnisse regte Landrat Herbert Eckstein 2008 im Ausschuss für Jugend und Familie an, mit zehn zusätzlichen Wochenstunden beim Kreisjugendring den strukturellen und gesetzlichen Jugendschutz intensiver zu bearbeiten. 2012 wurde die Präventionsarbeit in diesem Bereich mit zusätzlichen Finanzmitteln nochmals verstärkt.

Um eine positive Anregung zu geben, wurde 2014 der Jugendschutzwettbewerb "Feiern – aber sicher!" eingeführt. Der Wettbewerb hat neben den Jugendlichen selbst auch die ehrenamtlichen Veranstalter von Kirchweihen, Festen und Partys im Blick. Ziel ist es, insbesondere die Risiken und Gefahren von übermäßigem und riskantem Alkoholkonsum zu minimieren und mit gutem Vorbild für junge Menschen voranzugehen.

Bedenkliche Entwicklung

Landrat Herbert Eckstein äußerte, dass auch "früher" öfters mal Jugendliche zu viel Alkohol getrunken haben, aber immer Leute oder die Gruppe da war, die sich kümmerten und auch Grenzen setzten. Jetzt hätten Jugendliche mehr Geld zur Verfügung und was sehr bedenklich sei, immer Jüngere und auch Mädchen, würden sich bis ins Koma trinken.

Es sei nicht nur der übermäßige Alkoholkonsum gesundheitsschädlich, sondern damit ein her gingen oft Gewalttaten bis hin zu sexuellem Missbrauch. Das K.o.-Tropfen-Problem verstärke das noch. Er habe großen Respekt vor jungen Leuten, die ehrenamtlich große Veranstaltungen organisieren und trotz häufiger Widerstände Verantwortung für den Jugendschutz übernehmen.

Anfangs die Spielverderber

Susanne Wagner, Lehrerin am Gymnasium Hilpoltstein und Unterstützerin der Organisatoren der dortigen "Raucherplatzfete", bedankte sich im Namen des siebenköpfigen Schülerorganisationsteams für die KJR-Unterstützung. "Der Jugendschutzpreis ist auch hausintern wichtig, denn ganz unumstritten ist die Raucherplatzfete mit rund 400 Besuchern nicht".

Auch Jonas Graf aus Herrnsberg, Hauptverantwortlicher der Veranstaltung "Feez am Berg" mit über 40 Helfern bedankte sich für den Preis und erzählte, dass anfangs "die vom Kreisjugendring" erstmal kritisch und eher als Spielverderber gesehen worden seien.

Jugendschutz schadet Partystimmung nicht

Daniela Potzler begründete schließlich, warum die beiden Gruppierungen den Jugendschutzwettbewerb 2016 gewonnen haben: Beide Veranstaltungen waren aus jugendschutzrechtlicher Sicht außerordentlich gut organisiert und durchdacht.

Aus KJR-Sicht war ein entscheidender Punkt, dass auch Jugendliche im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben mitfeiern dürfen und nicht ausgesperrt werden. Beide Gruppen hatten sich und ihre Mitarbeiter im Vorfeld bestens informiert und mit dem Kreisjugendring kooperiert. Erfreulich war die Rückmeldung beider Organisationsteams, dass die Einhaltung des Jugendschutzes der Partystimmung nicht abträglich war, wie es so oft befürchtet wird und als Gegenargument vorgebracht wird.

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