Hilpoltsteiner wollen "jede Stunde eine S-Bahn"

16.1.2017, 16:17 Uhr
Hilpoltsteiner wollen

© Foto: Bergauer

Trotz winterlicher Witterung stapften die Workshop-Teilnehmer vor der Diskussionsrunde entlang der Trasse bis Eckersmühlen, um kritische Passagen in Augenschein zu nehmen. Dabei begutachteten sie Kurvenradien, Übergänge und Brücken, die bei einer Elektrifizierung der "Gredl"-Strecke, umgebaut werden müssten. Nach Eckersmühlen beginnt Rother Stadtgebiet, ergo ist dieses Sache der Kreisstädter. In dieser Hinsicht erklärte 2. Bürgermeister Hans Raithel, der genauso wie sein "Chef" Ralph Edelhäußer an dieser Diskussionsrunde teilnahm, dass die Stadt Roth diesen Plänen gegenüber aufgeschlossen sei und auch Unterstützung leisten werde.

Michael Greiner von den Freien Wählern wollte nicht nur Roth ins Boot namens S-Bahn holen, sondern alle Gemeinden, die von einer S-Bahn-Verlängerung nach Hilpoltstein profitieren würden. Sie alle sollten sich im Vorfeld auch an der Finanzierung einer Machbarkeitsstudie beteiligen, was nach Meinung von Ulla Dietzel schnell passieren müsse.

Verfahren schnell einleiten

Wenn es nach der 2. Bürgermeisterin von Hilpoltstein ginge, sollte "so schnell als möglich" ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden, um möglichst frühzeitig die Zuschüsse vom Freistaat abrufen zu können. Nach Ansicht von Ulla Dietzel würde ein Zusammenschluss der Gemeinden die Aussichten auf staatliche Zuschüsse erhöhen. Für mehrere Gemeinden sei ein Projekt wie dieses leichter umsetzbar.

Quasi als Vorbereitung oder als Übergangsphase auf einen S-Bahn-Betrieb müsste der "Gredl"-Takt verbessert werden. Der Triebzug sollte von 6 bis 20 Uhr stündlich zwischen Roth und Hilpoltstein pendeln. Dabei, so Dietzel, müsste in Roth der Anschluss an den Regional-Express gewährleistet sein. Am Hilpoltsteiner Haltepunkt müsste ein schneller Übergang auf den Zubringerbus Richtung Heideck, Thalmässing möglich sein.

Diesel oder Elektroantrieb?

Eine besondere Rolle in punkto Verlängerung der S-Bahn nach Hilpoltstein würde in dieser Hinsicht dem Haltepunkt Lohgarten zukommen, was für die Stadt Roth wichtig wäre. Denn damit würde die S-Bahn große Teile Roths noch besser erschließen. Zum Beispiel mit getakteten Buszubringern ab Lohgarten.

Eine große Rolle für die Planungen würde das Betriebssystem spielen – also entweder weiterhin mit Dieselfahrzeugen oder künftig mit Elektrotriebwagen, erklärte Ulla Dietzel. Sollte der Betreiber auch in Zukunft auf Diesel setzen, könnte man sich viele Sanierungsarbeiten sparen.

Bei Elektrobetrieb hingegen und explizit als S-Bahn-Strecke müsste einiges passieren. Unter anderem am Haltepunkt Eckersmühlen, wo die Bahnsteige verlängert werden müssten. Je nach Taktung und Geschwindigkeit der S-Bahn-Fahrzeuge müsste auch ein Ausweichgleis eingerichtet werden – eventuell in Eckersmühlen und nach dem Vorbild Büchenbach, wie Jürgen Hartung, Verkehrsplaner bei der Stadt Fürth, erläuterte.

2030 ins Auge gefasst

Was den Takt angeht, gab Hartung als Ziel aus "jede Stunde eine S-Bahn". Dies müsse auch möglich sein, wenn die eine S-Bahn, die gemäß dem aktuellen Fahrplan 40 Minuten am Rother Bahnsteig steht, bis es zurück Richtung Nürnberg geht, bis Hilpoltstein verlängert wird. Abschließend erklärte Ulla Dietzel, dass das Unternehmen "S-Bahn Hilpoltstein" sicher nicht "exorbitant teuer" werden würde.

Fahren könnte die neue S-Bahn ab 2030, zu diesem Zeitpunkt wird das Bahnnetz in Franken neu ausgeschrieben.

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