"Hip da Banda": Herzblutmusik mit hohem Anspruch

28.8.2018, 15:27 Uhr

© Foto: Band

"Wir spielen Gypsy Brass", fügt Harald "Harry" Klein hinzu. Diese Art von "neuer Volksmusik" vereint traditionelle Blasmusikinstrumente mit modernen – und vor allem fetzigen – Songs. Dem Publikum gefällt diese Art von Musik jedenfalls gut, was etliche Videos auf dem YouTube-Kanal der Lokal-Rocker in Lederhosen beweisen. Trotz des Erfolgs sind keine Star-Allüren zu erkennen: "Wir machen das nur zum Spaß und zum Ausgleich für den beruflichen Alltag", sagt Eitel. "Sollte jemand die Nerven haben, sich mit uns auf das Abenteuer CD einzulassen, würden wir bestimmt nicht Nein sagen", scherzt Tuba-Spieler Tobias Faber.

Im Prinzip am Limit

Doch so richtig denkt bei den "Bandas" keiner an dieses Thema. Im Gegenteil: "Wir sind im Prinzip schon an unser Limit gekommen", so Eitel. Die Band habe in jüngster Vergangenheit jährlich rund 25 Auftritte verzeichnen können. "Das ist uns zu viel geworden und wir haben uns ein Limit mit gut einem Dutzend Gigs im Jahr gesetzt."

Doch die Nachfrage nach Live-Auftritten ist groß – "und so werden es halt dann letztlich doch wieder über 20 Gigs." Durch "Mundpropaganda" kämen viele Anfragen: man sei im lokalen Bereich bekannt. Zwar sind "Hip da Banda" bei Facebook und YouTube sehr aktiv, doch eine Notwendigkeit für eine eigene Homepage gebe es bis jetzt nicht. "Wir haben alle sehr anspruchsvolle Berufe und da müssen wir für die Band klare Ziele mit einem definierten Anfang und einem Ende setzen. Auch wenn wir gerne über den Tellerrand blicken würden — momentan geht einfach nicht mehr." Die derzeit zehn Bandmitglieder stecken ihre kreative Schaffenskraft auch lieber in die Musik. "Unser Tobi ist der kreative Impulsgeber", so Eitel.

Wahnsinnig zeitintensiv

Es sei wahnsinnig zeitintensiv und aufwändig, entsprechende Musikthemen auf den typischen "Hip da Banda-Style" zu bringen: "Es vergehen Monate, bis wir eine Melodie arrangiert haben, bis es so richtig groovt", weiß Tobias Faber zu berichten. Es erfordere ein besonders geschultes Gehör, um herauszufinden, welche Songs oder Melodien sich eignen würden. "Das Titellied der Fernsehserie A-Team war prädestiniert für uns." Kurzerhand habe man das "H-Team" — das H steht selbstverständlich für Hip — daraus gemacht.

In Kostümen der Serienhelden und einem selbst gebastelten A-Team-Truck ging dieser Auftritt bereits in die Bandgeschichte ein: "Die Fans haben uns gefeiert." Unpassend und völlig unmöglich sei beispielsweise die Melodie von "Miami Vice" umzuschreiben. "Das ist ein tolles Thema, aber da bekommen wir einfach keinen Groove rein", sagt Trompeter Harry Klein. Besonders anspruchsvoll sei es darüber hinaus, eine Gesangsstimme mit einem Instrument zu spielen. "Aber wir schaffen das, wenn es sein muss."

"Das bockt uns"

Den musikalischen Heimathafen haben die "Hip da Bandas" alle in volkstümlichen Blaskapellen. Vor fünf Jahren hatte die Gruppe um Wolfgang Eitel ihren ersten Auftritt bei "Hip da Moped". Dabei wurden einige Stücke der Gruppe "LaBrassBanda" aus dem Chiemgau gespielt. Schnell stand fest: "Das bockt uns, da machen wir weiter", erinnert sich Faber. Er selbst bläst seither begeistert in seine Tuba: "Wenn mein Herzschlag 180 erreicht und sich dem gespielten Takt angleicht, kommen wir so langsam in Fahrt", lacht Faber. "Wir spielen Herzblutmusik mit hohem Anspruch und einem klaren Schwierigkeitsgrad." Einig sind sich dabei alle: "Wir machen artfremde Musik – und das ist sehr kompliziert."

Vieles sei schwer zu interpretieren. Je weniger das Publikum von den "musikalischen Umgestaltungen" bemerken würde, desto größer sei der Erfolg der harten Arbeit gewesen. "Wir bekommen das gut hin und der Groove kommt an", sagt Klein stolz. Die Konzerte beginnen jedenfalls mit einer "gepflegten Blasmusik, wie sich das gehört". "Dann steigern wir uns bis hin zur Endstufe und liefern einen gut durchdachten Mix an Musik ab, der den Leuten gefällt", so Klein.

ZAm 8. September spielt "Hip da Banda" bei HipLive im Biergarten vom Schwarzen Roß in Hilpoltstein auf. .

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