Hopfenpflückerpils fürs Altstadtfest

2.9.2016, 17:00 Uhr
Hopfenpflückerpils fürs Altstadtfest

© Foto: privat

Jetzt ist es auf den Weg gebracht: Die Maische kocht, der frische Pyraser Aromahopfen vom eigenen Feld kam hinzu, nur noch wenige Wochen, dann wird das Pyraser Hopfenpflückerpils aus Fässern und Flaschen fließen, so lange der kleine Vorrat reicht. Ein Ort, wo man diesen Genuss besonders zünftig und stilvoll zelebrieren kann, ist das Nürnberger Altstadtfest, 15. bis 26. September auf der Insel Schütt. Erstmals wird das Ehepaar Tanja und Andreas Haubner aus Hilpoltstein dort das „Pyraser Häusla“ bewirtschaften und neben den bekannten Pyraser Bierspezialitäten das besondere Hopfenpflückerpils ausschenken.

Rund um den Pyraser Hopfengarten, der vor über 20 Jahren direkt neben der Brauerei angelegt wurde, saßen Grüppchenweise die Hopfenzupfer aus Heideck, Hilpoltstein, Eysölden, Freystadt oder Mühlhausen. Die Mitarbeiter der Pyraser Brauerei, die nicht im Büro gebraucht wurden, gesellten sich dazu. „Heuer ist die Ernte phänomenal“, freut sich Andreas „Ander“ Meier. Die Beobachtung des 87-Jährigen, der in Heideck wohnt und seit seiner Kindheit Hopfen zupft, deckt sich mit offiziellen Verlautbarungen: Die bayerischen Hopfenbauern erwarten in diesem Jahr 650 Tonnen grüner Dolden, im Trockensommer 2015 waren es nur 360 Tonnen.

Das Pyraser Hopfenfeld ist eigentlich nur ein Hopfengärtla: 120 Quadratmeter, sechs Reihen mit etwa 60 Stöcken. Sie ranken sich an den Hopfenmasten nach oben „aus sehr altem Holz, etwa einen Meter im Boden versenkt“, erzählt Willi Schneider. Er hat seinen Hof in Obersteinbach bei Abenberg, seit 15 Jahren beliefert er die Pyraser mit Aroma- und Bitterhopfen. Aus Verbundenheit kümmert er sich auch ums kleine Gärtla in Pyras, er hat es einst angelegt.

Was hier heute mit der Ernte geschieht, ist eine Rarität: „Normalerweise kommt der Hopfen sofort in die Darre, wird getrocknet. Er verträgt kein Liegenbleiben. Beim Trocknen wird der Wassergehalt der Dolden von 80 auf zehn Prozent reduziert“, erklärt Schneider. In Pyras wird der gerade geerntete Hopfen jedoch schnell übern Hof in die Brauerei getragen und dort in den kochenden Sud gegeben. In einigen Wochen ist das „Hopfenpflückerpils“ fertig, eine frischherbe, „grün“ schmeckende Pilsspezialität, die gerade unter den Bierkennern viele Freunde besitzt und den Pyrasern förmlich aus der Hand gerissen wird.

Um zu bestimmen, wann das naturtrübe Pils in Fässer und Flaschen gefüllt und verkauft werden kann, gibt es Messparameter, die die Brauanlage preisgibt. „Ich koste es aber immer. Weil es hilft ja nix, wenn die Werte top sind und das Bier noch nicht schmeckt.“, lächelt Braumeister Helmut Sauerhammer.

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