Im Gredinger Stadtrat hat sich an den Mehrheiten nichts geändert

18.3.2014, 00:00 Uhr
Im Greding hat sich nach der Wahl an den Mehrheiten nichts geändert.

© Klier Im Greding hat sich nach der Wahl an den Mehrheiten nichts geändert.

„Es gibt keine absoluten Mehrheiten, und das war mir wichtig.“ Manfred Preischl, alter und neuer Gredinger Bürgermeister, ist zufrieden. Er habe in den vergangenen sechs Jahren „in dieser Konstellation gut arbeiten können“, erklärt Preischl. Warum soll dies also die nächsten sechs Jahre nicht auch möglich sein?

Froh ist Preischl auch über das Ergebnis seiner eigenen Gruppierung. Die Freien Wähler konnten 28,3 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Damit sind sie im Gredinger Stadtrat weiterhin mit fünf Mandatsträgern vertreten und bleiben zweitstärkste Fraktion. Zwar wäre es toll gewesen, noch einen sechsten Stadtrat stellen zu können. Aber angesichts der Tatsache, dass von den derzeitigen fünf Fraktions-Mitgliedern drei nicht mehr zur Wahl angetreten waren, „sind wir ein Stück weit zufrieden, dass wir den Stand gehalten haben“.

Bei anderen herrscht hingegen Katerstimmung. „Wir haben unser Ziel nicht erreicht“, lautet das ernüchternde Fazit von Stefan Greiner. Die CSU wollte sich die absolute Mehrheit, die sie vor sechs Jahren verloren hatte, zurückerobern. Zwar fuhren die Christsozialen immerhin 44,4 Prozent der Stimmen ein, doch dies reichte wieder „nur“ zu neun Sitzen. Für die absolute Mehrheit braucht es zwei mehr.

Woran die Mission gescheitert ist, kann sich Greiner — der zwar die Bürgermeister-Wahl gegen Manfred Preischl verloren hatte, bei der zum Stadtrat jedoch mit 3744 Stimmen ein besseres Ergebnis als Preischl (3442) einfuhr — nicht so recht erklären. Die CSU habe einen vernünftigen Wahlkampf geführt, allerdings sei „die Mehrheit der Wähler wohl damit zufrieden, wie es ist. Und das müssen wir akzeptieren“.

Ob Greiner bei der Wahl zum 2.Bürgermeister seinen Hut in den Ring werfen wird, weiß er noch nicht. Jetzt werde sich die neue Fraktion, in der übrigens vier Stadtrats-Neulinge vertreten sind, erst mal in Ruhe zusammensetzen und darüber reden, „welche Arbeit wir leisten können“.

Ein breites Lächeln im Gesicht haben die Gredinger Liberalen. Die FDP hat ihre beiden Sitze erfolgreich verteidigt, und für den Ortsverbandsvorsitzenden Gert Sorgatz ist es „fast ein Wunder, dass wir dies geschafft haben“. Dabei spielt Sorgatz nicht nur auf den allgemeinen Abwärts-Trend seiner Partei an, sondern vielmehr auf die Tatsache, dass mit Marina Schuster und Max Netter zwei absolute FDP-Stimmenfänger aus beruflichen Gründen auf ihre Kandidatur verzichtet hatten. Umso glücklicher ist Sorgatz, dass es dennoch „mit den zwei Sitzen geklappt hat“. Einer der Gründe ist für Sorgatz die Tatsache, dass das Programm der Partei gestimmt habe, ein anderer aber auch, dass die Arbeit in den vergangenen sechs Jahren eben „nicht ganz schlecht“ war.

Mehr vorgestellt hatten sich dagegen die Sozialdemokraten. Aus vier Stadträten wollte die SPD sechs machen. Dass dies nicht gelang, sei „nicht sehr schön“, erklärt Ortsvereinsvorsitzender Rudi Fischl. Zumal die SPD sehr gute, vor allem junge Leute auf der Liste gehabt habe. Gewählt wurden dann doch wieder die vier amtierenden Stadträte, der jüngste ist 57, der älteste 62 Jahre alt. Die jungen Kandidaten hätten einen hervorragenden Wahlkampf gemacht, lobt Fischl, allerdings seien sie eben noch nicht so bekannt gewesen.

Ein anderer Grund dafür, dass die Zahl der Sitze einfach nicht steigen will, liegt laut Fischl wohl darin, dass die SPD keinen eigenen Bürgermeister-Kandidaten aufgestellt hatte und damit im Wahlkampf fast untergegangen sei. Wenn die Partei also in sechs Jahren ihre Fraktionsstärke erhöhen will, „dann muss einer von uns als Bürgermeister-Kandidat antreten“.

Im Stadtrat sind vertreten: CSU: Margareta Bösl, Stefan Greiner, Oswald Brigl, Michael Beringer, Thomas Schmid, Josef Dintner, Roland Pohl, Günther Netter, Theodor Hiemer. Freie Wähler: Manfred Preischl, Hermann Kratzer, Kurt Holzmann, Michael Schneider, Maria Deinhard, (erster Nachrücker: Elisabeth Holzmann). SPD: Mathias Herrler, Harald Gerngroß, Maximilian Dorner, Rudolf Fischl. FDP: Gert Sorgatz, Susanne Schneider.

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