Immobilien in Roth und Schwabach: Wenig Angebot, hohe Preise

16.5.2018, 14:49 Uhr
Immobilien in Roth und Schwabach: Wenig Angebot, hohe Preise

© F.: Wilhhelm

"Wir haben einen absoluten Nachfrageüberhang und eine stark dynamische Preisentwicklung", erklärte Daniela Böhm, die Leiterin der HBV-Filiale Schwabach, in einem Pressegespräch. "Unsere Erfahrung ist, dass auf eine Immobilie 15 bis 20 Interessenten kommen."

Der Wohnungsmarkt in der Region sei durch ein deutliches "Nord-Süd-Gefälle" geprägt. "Das liegt vor allem am Speckgürtel von Nürnberg", sagt Daniela Böhm. Die attraktive Nähe zur Metropole führe zu einer großen Nachfrage nach Bauplätzen, der aber ein nur begrenztes Angebot gegenüberstehe.

Das gelte für Schwabach ebenso wie für Roth, Wendelstein, Schwanstetten, Allersberg, Georgensgmünd und Hilpoltstein, die näher untersucht worden sind. Preiswerter seien dagegen südlicher gelegene Orte.

In Schwabach haben die Baulandpreise deutlich angezogen. In begehrten Lagen würden für den Quadratmeter bis zu 470 Euro bezahlt. Auch bei Eigentumswohnungen wachse mit der Nachfrage der Preis. Bei entsprechender Qualität lägen die Spitzenpreise bei 4400 Euro pro Quadratmeter. Auch ältere Eigentumswohnungen kosten laut HVB durchschnittlich 2600 Euro je Quadratmeter.

"Nach Nürnberg, Fürth und Erlangen ist Schwabach die teuerste Stadt in Mittelfranken", erklärt Stefan Tausch, der HVB-Experte für Immobilienfinanzierung im Privatkundengeschäft in Schwabach.

Tief in die Tasche greifen muss man aber zum Beispiel auch im ebenfalls sehr nahe an Nürnberg gelegenen Wendelstein. Hier kosten Eigentumswohnungen zwischen 2000 und 3100 Euro. In Roth unterscheidet der Marktbericht zwischen einfachen Lagen (1600 bis 2300 Euro) und guten (2300 bis 2700). Neue Eigentumswohnungen kosten in guten Lagen der Kreisstadt sogar zwischen 2900 und 3800 Euro je Quadratmeter.

Auch bei den Mietwohnungen verzeichnet der Marktbericht der HVB kontinuierliche Preissteigerungen. Auch hier wirkt die Mischung aus großer Nachfrage und geringem Angebot preistreibend. "In guten Wohnlagen muss mit Mieten zwischen 7,50 und neun Euro pro Quadratmeter gerechnet werden. Für neuwertige, gut ausgestattete Wohnungen können die Mieten in der Spitze bei bis zu 11,50 Euro liegen", so der HVB-Bericht.

"Kommunen reagieren"

"Das Hauptproblem auf dem Immobilienmarkt ist aber nicht einmal der Preis, sondern dass es einfach zu wenige Häuser gibt", sagt Stefan Tausch. "Der Markt ist leergefegt", ergänzt Markus Küffner, der bei der HVB für die gewerbliche Immobilienfinanzierung in Nord- und Ostbayern zuständig ist. "Dabei ist die Baubranche an der Kapazitätsgrenze. Alle Bauträger arbeiten am Limit."

Und die Zukunft? "Die Zinsen werden wohl noch auf Jahre sehr, sehr niedrig bleiben", sagt Daniela Böhm. Gleichzeitig werde in der Metropolregion die Bevölkerung weiter zunehmen, während Bauland vergleichsweise begrenzt bleibe. Die Folge: "Man rechnet mit einer weiteren Preissteigerung", so Böhm.

Der Rat an die Kunden? "Weiterhin kaufen", sagt Daniela Böhm. Für Investoren blieben Immobilien "eine gute Geldanlage", ist Stefan Tausch überzeugt. "Man hat gute Nachfrage und gute Mieten." Da das Preismaximum noch nicht erreicht sei, solle auch der private "Häuslebauer" "lieber jetzt" handeln, findet Daniela Böhm. Die Experten der HVB empfehlen Kredite mit einer möglichst langen Zinsbindung. Bei den günstigen Zinsen habe man Planungssicherheit und vielleicht sogar Spielraum für eine höhere Tilgung. Dann könnte der Traum von den eigenen vier Wänden wahr werden — ohne schlaflose Nächte.

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