In der Hängematte am Barfußpfad relaxen

11.9.2015, 17:53 Uhr
In der Hängematte am Barfußpfad relaxen

© Foto: Ruth Kiefer

„Mein Lieblingsplatz hier in Spalt? Na, alle Plätze, die ich empfehle“, sagt Helga Klüh (61) und schmunzelt. Als Leiterin der Touristinformation kennt sie sich schließlich in der Stadt bestens aus. Aber eine für sie besondere Ecke hat sie doch: Die Hängematte am Barfußpfad bei Enderndorf. Helga Klüh macht es Spaß, mit ihrem kleinen Sportwagen durch die Abendstunden zu fahren, gerne hält sie dann auch mal dort, an ihrem Lieblingsplatz, am Barfußpfad, und geht zu dem wunderschönen freien Platz, an dem die Hängematte zu finden ist. An einem sonnigen Tag beispielsweise, wenn sie vom HopfenGutMuseum kommt, der neuen Heimat der Touristinformation. Ihr gefällt dieser neue Standort vor allem wegen des professionellen Erscheinungsbildes.

Dass sich Spalt zu einer echten Tourismusregion gemausert hat, wissen längst auch die überregionalen Medien zu schätzen. Vor kurzem legte beispielsweise die BR-Radltour einen Stopp in Spalt ein, wenige Zeit später berichtete ein BR-Team vom Studio Franken im Rahmen der Sendereihe „Fränkische Landpartie“ live aus Enderndorf.

Berufung im Tourismus

All das macht das Spalter Land noch bekannter. Heuer waren zeitweise die Übernachtungszimmer knapp, da vermittelte Klüh auch nach Georgensgmünd. „Das hat es seit Jahren nicht mehr gegeben“, sagt sie. Die Heimat vertreten, guten Projekten mit auf den Weg helfen, das ist seit über 26 Jahren ihre Devise. Die gelernte Einzelhandelskauffrau, die vor allem im Personalwesen tätig war, hat ihre Berufung im Tourismus gefunden.

An ihrem Lieblingsplatz, in der Hängematte, findet sie Ruhe, wenn viel zu tun ist. „Ein wunderschöner Fleck — mit dem Blick in die Weite.“ Der Barfußpfad, erstellt und bezahlt mit Mitteln des Leaderprojekts des Landkreises, wird inzwischen viel besucht und begangen.

Die Leiterin des Touristikamtes hatte sich mit 33 Jahren für die Halbtagesstelle beworben. „Mit einem Rollschrank, darin Prospekte vom Ort und vom Bierseminar“ fing alles an. Damals war es auch deutlich ruhiger. Im ersten Jahr, es gab die traditionellen Feste, Kirchweih und Fasching, waren schon das Ferienprogramm und die Freizeitmesse ein Tätigkeitsfeld. Sie erinnert sich gern an das erste Treffen mit dem kürzlich verstorbenen Reinhard Wechsler, der damals die Tourismusstelle am Landratsamt leitete. „Sie sind die Neue?“, hatte er sie gefragt. Der Wechsel von Nürnberg nach Spalt kam mit dem Tod ihres Ehemannes. Die Stelle bot die Möglichkeit, für sich und ihren Sohn gut zu sorgen.

Teamplayerin Helga Klüh ist eine Meisterin der Selbstbeherrschung. „Das habe ich mir irgendwann mal vorgenommen“, erklärt sie, den Sonnenuntergang im Visier. Und beim größten Trubel hilft das. Gefragt war das zuletzt beim großen Eckpunkt des Jubiläumsjahrs. Dafür arbeitet sie auch gerne mal am Wochenende oder macht mal Überstunden. „Das war und ist für mich selbstverständlich. Die Liebe zur Arbeit, es gut zu machen und wenn es gelingt, dann ist das die schönste Belohnung!“

An der Hängematte neben dem Barfußpfad ist es ruhig, einmal laufen zwei Frauen mit Nordic Walking-Stöcken vorbei, während Helga Klüh über ihr Lieblingsprojekt berichtet: den Spalter Weihnachtsmarkt.

Die Kooperation mit den 50 Vereinen findet hier im Jahr ihren Höhepunkt. Koordination ist der Schwerpunkt ihrer Arbeit, und wo es erforderlich ist, liefert sie Unterstützung. Das ist eine Menge Arbeit, zum Durchschnaufen ist nicht viel Zeit, aber wenn, dann hier, denn: „So eine halbe Stunde ist dann doch wie Urlaub.“

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