Jahreskonzert der Hilpoltsteiner Musikschule rührt nicht nur den Schulleiter

20.3.2019, 06:00 Uhr
Jahreskonzert der Hilpoltsteiner Musikschule rührt nicht nur den Schulleiter

© Foto: Manfred Klier

Der stellvertretende Vorsitzende Harald Mulack freute sich bei seinen Begrüßungsworten über die in großer Zahl erschienenen Besucher. Und dann legten auch gleich Laura Dotzer und Thalia Hellfritsch als humorvolle Moderatorinnen los. Als Straßenmusikerinnen im Kartoffelsack-Outfit brachten sie nicht nur lustige und kesse Sprüche, sondern sie überzeugten auch durch ihr virtuoses Spiel auf der Violine. Vor Kurzem erhielt Thalia den Kulturpreis der Stadt Hilpoltstein erhalten, Laura ist zum Sommerkurs des Rotary-Clubs eingeladen.

Mit vollem Sound eröffnete die Bläserklasse unter der Leitung von Susanne Czieharz das musikalische Programm mit "When the Saints go marching in". Diese Gruppierung ist eine Kooperation von Musikschule, Grundschule und Stadtkapelle. Mit "Old MacDonald had a Band" und dem "Hard Rock Blues" waren diese Viertklässler flott unterwegs.

Der "Coffeetime Blues" schloss sich an, souverän und sicher von Laura Dotzer und Thalia Hellfritsch auf der Violine interpretiert und von Alexander Kilian am E-Piano begleitet. Im weiteren Verlauf erfreute das Trio mit Klezmer- und weiteren Bluestiteln.

Das Kleine Orchester, von Sibylle Geisler geleitet, überzeugte mit dem flotten "Fiddle Kids Rag" und mit "Oh Suzannah". Cornelia Knab und Matthias Borgemeister (Violinen) wurden am Kontrabass von Gunther Rissmann unterstützt, als sie schwungvolle irische Themen präsentierten, die an die Musik in irischen Pubs erinnerte. Die Sängerinnen Pauline Dollack, Sarah Winkler und Leonie Kerl interpretierten selbstsicher und gefühlvoll "The Rose" und "Earth Song". Begleitet wurden sie von der Moonlight Poppies Band unter der Leitung von Nadja Lea Letzgus und Gunther Rissmann.

Eine interessante Percussion-Fassung der Ouvertüre zur Oper "Carmen" von Georges Bizet hatte Ivan Ivanchenko arrangiert. Er leitete zugleich das Percussion Ensemble bei diesem furiosen Auftritt.

Unter der Leitung von Susanne Czieharz setzten die "Happy Hipos" das Programm nach der Pause fort. Temperamentvoll und sauber spielten sie bekannte Film-Melodien.

Schließlich rundeten Auszüge aus den beiden Peer-Gynt-Suiten das Programm ab. Edvard Grieg hatte die Musik zu Henrik Ibsens Schauspiel Peer Gynt geschrieben, das 1876 Uraufführung erlebt hatte. Aus dieser Komposition hatte Grieg später zwei Suiten zusammengestellt. In harmonischem Zusammenspiel interpretierten das Große Orchester (Leitung Sibylle Geisler) und das Blockflötenensemble (Leitung Monika Kulessa) fünf Höhepunkte aus diesen Kompositionen. Zart und elegisch schilderten die Blockflöten zunächst die Morgenstimmung in den norwegischen Bergen.

Die elfjährige Sophia Habel erzählte mit sicherer Stimme aus Peer Gynts wechselvollem Leben. Als Taugenichts war er in die Berge gejagt worden. Er geriet unter Dämonen und Trolle und gelangte in die Halle des Bergkönigs. Mit sich steigerndem Tempo schilderte das Orchester dieses Ereignis. Peer Gynt verliebte sich in dessen Tochter Solveig und wollte sie heiraten. Aber vorher hätte er sich in einen Troll verwandeln müssen.

Von Marokko nach Norwegen

Da ergriff er die Flucht und er wachte nach einem langen Schlaf zu den Klängen eines geheimnisvollen arabischen Tanzes in Marokko wieder auf. Peer Gynt sehnte sich nach Norwegen zurück. Mit dem Segelschiff landete er an Norwegens Küste. Schon von Weitem hörte er Solveigs Lied, die ihn nun sehnsüchtig erwartete.

"Richtig gerührt" von der dargebotenen schönen Musik zeigte sich Burkhard Freimuth, der Leiter der Musikschule, bei seinen Dankes- und Schlussworten. Mit lange anhaltendem Applaus bestätigten die Zuhörer diese Aussage. Nun gab es auch reichlich Spenden, die in einem Geigenkoffer gesammelt wurden. Aufgeteilt werden die Einnahmen zwischen dem Auhof, der damit musikalische Früherziehung finanzieren will, und dem Hilpoltsteiner Museums- und Heimatverein (MuH) für die Erstellung eines Buches mit Wirtshaus- und Moritatenliedern.

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