Kaufhaus Regenbogen ist zum echten Mekka mutiert

ROTH - Zehn Jahre. So lange besteht das Kaufhaus Regenbogen in der Ohmstraße. Dort gibt der gemeinnützige Verein „Werkhof Regenbogen“ sozial benachteiligten Menschen Arbeit und hilft ihnen so beim Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt. Doch das ist nur die eine Seite. Zum anderen hat sich das Kaufhaus als Geheimtipp für erstklassige Gebrauchtwaren etabliert.

Anlässlich dieses runden Geburtstags wurde gefeiert. Die Kinder freuten sich über die Späße von Clown Amanda, konnten sich schminken lassen oder am Glücksrad drehen. Auch für die Erwachsenen war so einiges geboten.

Viele der Ehrengäste, die anlässlich des Jubiläums vorbeischauten, schätzen das reichhaltige Angebot. Der Kreisrat und Rother Altbürgermeister Richard Erdmann beispielsweise bezeichnete sich als Kunde und Lieferant gleichermaßen. Er zeigte sich „erstaunt, wie sehr sich das Geschäft in den letzten Jahren verändert hat. Wirkte es anfangs wie ein Ramschladen, so ist ein echtes Kaufhaus daraus geworden“, freute sich Erdmann – und drängte darauf, den Bekanntheitsgrad des Gebrauchtwaren-Mekkas zu erhöhen, um Hemmschwellen abzubauen.

Zu den Gästen zählte auch Landrat Herbert Eckstein, der bedauerte, dass in der heutigen Gesellschaft sowohl Überfluss, als auch Armut immer größer würden. „Es ist die große Kunst des Werkhofs Regenbogen, diese beiden Faktoren in Verbindung zu bringen“, sagte Eckstein, der den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern seinen „tiefen Respekt“ aussprach. Landtagsabgeordneter Volker Bauer lobte ebenfalls die „Wert schöpfende Wiederverwertung und Sinn gebende Beschäftigung“, die viele Menschen durch ihre Tätigkeit im und für den Werkhof erfahren würden. „Dieses sich selbst tragende Konzept hat ein Alleinstellungsmerkmal in ganz Bayern“, so Bauer – der ankündigte, eben dieses Konzept auch im bayerischen Sozialministerium bekannter machen zu wollen.

„Ich weiß, wieviel Arbeit hier drinnen steckt“, befand schließlich Heinz Bieberle, stellvertretender Rother Bürgermeister. Als Zeichen dieser Anerkennung drückte er Hans-Dieter Liss, dem Vorsitzenden des Werkhofes Regenbogen, einen Scheck der Stadt Roth in die Hand.

Aber auch Liss und sein Team hatten ihrerseits einen Scheck zu vergeben: Zusammen mit seinem Geschäftsführer Günter Vierlinger und der Leiterin des Kaufhauses, Anita Wagner, überreichte er Andrea Hopperdietzel, der Leiterin des Schwabacher Frauenhauses, knapp 2 500 Euro.

Jedes Jahr lassen der Werkhof Regenbogen in Pfaffenhofen, das Rother Kaufhaus Regenbogen und die zugehörige Möbelhalle in Schwabach die kompletten Einnahmen eines September-Samstags wohltätigen Zwecken zukommen. Im vergangenen Jahr wurde der Kreisjugendring unterstützt, der somit eine Aktion an der LBV-Umweltstation durchführte.