Kindermuseumstag Abenberg: Heiße Attraktionen

16.8.2018, 05:58 Uhr
Kindermuseumstag Abenberg: Heiße Attraktionen

© Fotos: Karlheinz Hiltl

Kerstin Bienert, die Leiterin der beiden Museen "Haus fränkischer Geschichte" und "Klöppelmuseum" und Leni Meermann vom kooperierenden Kreisjugendring Roth mit ihren jeweiligen Teams hatten ein interessantes, abwechslungsreiches und familienfreundliches Programm zusammengestellt. Bei den zwei Familienführungen mit Sylvia Setzen rund um die Burg erfuhren die Gruppen viel über das Entstehen und Aussehen der Burg im Lauf der Jahrhunderte und ihre Besitzer einst und jetzt. Historische Zeichnungen und Fotokopien aus neuerer Zeit machten die jeweilige Szenerie bildhaft.

Gegenstand der Erzählungen waren zum Beispiel das höfische Leben der einst mächtigen Grafen von Abenberg. Die Burg Abenberg war Stammsitz des fränkischen Grafengeschlechte in der Zeit der Staufer, in einer Zeit, in der auch die selige Stilla (1100 bis circa 1150) gelebt hat. Weiter zu erfahren war unter anderem von den Lebensgewohnheiten damals, von der Teilnahme des Grafen Friedrich II. am dritten Kreuzzug (1189-1190) unter Kaiser Barbarossa, von Minnesänger Wolfram von Eschenbach (Anfang 13. Jahrhundert), der in seinem berühmten Helden-Roman Parzival "seine" Grafen "ze abenberc" literarisch unsterblich gemacht hat.

Furchtlose Entdecker

Im museumspädagogischen Raum des Schottenturmes bastelten unter kompetenter Anleitung unter anderem von Museumsmitarbeiterin Inge Strobel die Kinder mit ihren Eltern Lederbeutel. "Furchtlose Entdecker" nahmen an der Burgrallye teil und begaben sich gleichsam mit dem kleinen Burggespenst Friedrich auf "eine Entdeckungsreise rund um die Burg". Dazu mussten neun Stationen auf dem Gelände besucht und die jeweiligen Fragen beantwortet werden. Ziel war das Auffinden eines Schatzes.

An der Probierstation im Klöppelmuseum starteten Eltern mit ihren Kindern erste Klöppelversuche und im dritten Obergeschoss des Hauptgebäudes posierten "Kleine Ritter und Edle Burgfräuleins" in historischer Gewandung dem Fotografen Norbert Korn. Das Ergebnis war eine Erinnerungspostkarte zum Mitnehmen mit dem Motiv der Burg Abenberg als Hintergrund.

Der Burginnenhof wurde zum Tummelplatz und zur Werkstatt zugleich für die Kreativangebote des Kreisjugendrings mit vier Spielstationen (Seile drehen, Wäscheklammer-Drachen und Freundschaftsbänder basteln, kleine Spiele aus dem Mittelalter selbst herstellen und damit spielen) und für das Museum im Koffer. Dort konnten Kinder nach Herzenslust Papier schöpfen oder Druckerzeugnisse herstellen.

Am späten Nachmittag dann scharte sich das begeistert mitgehendes Publikum um die Feuer spuckenden Gaukler und deren spektakuläre Feuershow, die den Kindern in weiser Voraussicht zur Nachahmung nicht empfohlen wurde.

Am Ende waren alle zufrieden: Das verantwortliche Organisationspersonal über den reibungslosen Ablauf, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, meist Eltern und Großeltern mit ihren Kindern und Enkelkindern, für die tollen und anspruchsvollen Angebote. Ganz besonders freute sich Museumsleiterin Kerstin Bienert über die Anwesenheit der BRK-Bereitschaft Abenberg mit dem Jugendrotkreuz, das trotz der Hitze nur ein paar kleinere Blessuren mit Wundpflaster versorgen musste.

Am Freitag, 17. August, 20.30 Uhr, findet eine Abend-Führung rund um die Burg mit dem Heimatverein Abenberg statt (ab acht Jahren). Keine Anmeldung erforderlich.

Mehr Bilder auf www.nordbayern.de/roth

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