Klaus Böhm erhält bayerisches Ehrenzeichen

26.3.2017, 06:00 Uhr
Klaus Böhm aus Georgensgmünd kann sich über das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten freuen.

© Andreas Regler Klaus Böhm aus Georgensgmünd kann sich über das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten freuen.

Landrat Herbert Eckstein und Bürgermeister Ben Schwarz überreichten dem Geehrten in einer Feierstunde, bei der neben der Familie auch Freunde und Weggefährten dabei waren, Urkunde und Anstecknadel.

Es ist selten, dass Landrat Herbert Eckstein bei einer Rede ein Manuskript verwendet. Angesichts der zahlreichen Verdienste von Klaus Böhm will er an diesem Abend im Gmünder Rathaus aber offensichtlich doch nicht auf eine Gedächtnisstütze verzichten. Dabei kennen sich Eckstein und Böhm schon seit Jahrzehnten über den Kreisjugendring (KJR).

Böhms ehrenamtliches Engagement beginnt allerdings nicht beim KJR, sondern am 1. Juni 1979 bei der Freiwilligen Feuerwehr der Rezatgemeinde. Mit nicht einmal 16 Jahren folgt er dem Vorbild seines Vaters und Großvaters, die beide Mitglieder der Gmünder Wehr waren. Bis heute ist Klaus Böhm im aktiven Feuerwehrdienst tätig. Seit vielen Jahren trägt der 52-Jährige unter anderem als Zugführer Verantwortung.

Sein zweites ehrenamtliches Standbein: der Alpenverein. Böhm ist mit dabei, als die heutige Sektion Georgensgmünd am 1. Januar 1979 als Ortsgruppe der Sektion Schwabach gegründet wird. Zwischen 1991 und 2006 sitzt er als Jugendreferent in der Vorstandschaft der seit 1993 eigenständigen Sektion.

Zusätzlich zeichnet Böhm in "seiner Spezialtätigkeit als Materialwart" (Eckstein) für die Ausrüstung wie auch die mobile Kletterwand verantwortlich. Und als es ab 2005 an den Umbau des ehemaligen Milchhauses zum Vereinsheim geht, ist Klaus Böhm "bei allen Arbeiten dabei", so der Landrat. Vor allem um die technischen Aufgaben kümmert sich der Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik.

Durch den DAV kommt Klaus Böhm mit dem Kreisjugendring in Kontakt. Über 25 Jahre sitzt er als Delegierter der Alpenvereinsjugend in der KJR-Vollversammlung. Als Anfang der 1990er die Idee einer Jugendeinrichtung in Stockheim am Igelsbachsee geboren wird, ist Klaus Böhm eine treibende Kraft. In drei Jahren investiert der Gmünder deutlich über 1000 Stunden ehrenamtliche Arbeit in die Anlage. "Und nebenher", so erzählte Herbert Eckstein weiter, "hat er ja auch noch als Ingenieur gearbeitet." 1997 eröffnet das Haus schließlich. Seitdem ist Böhm mindestens einmal pro Jahr vor Ort.

Neben der anpackenden Art hebt Eckstein ein ums andere Mal die "Verlässlichkeit" des Geehrten hervor. "Das ist einer, wo man weiß: entweder ganz oder gar nicht. Wenn er was macht, dann in Perfektion."

Bürgermeister Ben Schwarz wiederum sieht in Böhm "eine wesentliche Stütze" des Gmünder Vereinslebens. "Er redet nicht viel drüber, sondern macht einfach." Schwarz freut sich, dass die Ehrung "in dieser Form stattfindet. Um mit einem Augenzwinkern hinzuzufügen: "Auch wenn das nicht die Form ist, die du magst."

Entsprechend knapp fallen Klaus Böhms Dankesworte nach Verleihung von Ehrenurkunde und Anstecknadel durch die beiden Kommunalpolitiker aus. Der Ausgezeichnete bedankt sich umgehend bei seinen Kollegen und Mit-Arbeitern, die ihn all die Jahre unterstützt haben.

Bei aller Bescheidenheit, eine gewisse Freude über die Auszeichnung ist dem 52-Jährigen dann doch anzusehen. Als er von der anstehenden Ehrung erfahren habe, erzählt Böhm, sei er "erstmal verblüfft gewesen." Einerseits sei er nämlich "nicht der Typ fürs Rampenlicht." Aber andererseits "freut man sich natürlich, dass die Arbeit auch von anderen gesehen" und geschätzt wird.

Ob er die Ehrenurkunde einrahmt und zu Hause aufhängt? "Sicher nicht", kommt es wie aus der Pistole geschossen. Das wär’ ja Eigenlob...

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