Klotz neben Kornhaus

SPALT - Der neue Logistik-Anbau des Spalter Kornhauses wurde in Stadtrat und Öffentlichkeit lange diskutiert. Nun ist er errichtet und sorgt er-neut für Unmut.

Vor allem bei zwei Herren: Zum Einen Georg Wechsler, der es nicht versteht, warum er sein Gebäudedach in der Altstadt nicht mit einer Solarthermie-Anlage bestücken darf, die Stadt aber einen „Klotz neben das Kornhaus“ hinstelle. Zum anderen war ein Tourist über den Anbau erbost, bezeichnete ihn als „Schandfleck“, fotografierte diesen und trat mit diesem Foto an die Presse heran.

Auf beides hat Bürgermeister Udo Weingart auf Nachfrage unserer Zeitung reagiert. Die Bedenken Wechslers wollte er so nicht stehen lassen. „Einzelinteressen mit dem Kornhausanbau zu vergleichen, ist vollkommen abwegig“, so der Rathaus-Chef. Die herausragende Dachlandschaft von Spalt zu erhalten sei hingegen im Gesamtinteresse Spalts, auf dessen Altstadtdächern weiterhin jedwede Installation von Solaranlagen untersagt bleibt.

Stadtrat mehrheitlich dafür

Die Gestaltung des Kornhausanbaus indes sei mit Vertretern des Denkmalschutzes gemeinsam über Monate hinweg erarbeitet worden, sie werde zudem von der mehrheitlichen Meinung des Stadtrates gestützt. „Wichtig ist, dass das eigentliche bedeutsame Gebäude Kornhaus komplett von Eingriffen verschont wurde“, so der Bürgermeister. Lager- und Sanitärräume, ein behindertengerechter Aufgang, Fluchtwege und Brandschutzkomponenten hätten im Kornhaus selbst verhindert werden können. „Wir haben es geschafft, alle Nebenräume, die dieses wertvolle Hauptgebäude zerstört hätten, in diesem Anbau unterzubringen,“ so Weingart, der diesen als „Zweckbau modernerer Art“ bezeichnet und auch vor der Beschreibung „futuristisch“ nicht zurückschreckt.

Auch die Kritik eines einzelnen Touristen weist er ab. Es seien ja nicht nur einer von ihnen am Kornhaus vorbei gegangen, „sondern sehr, sehr viele.“ Wenn ein einzelner Tourist den Anbau als nicht gelungen bezeichne, nehme er das zwar zur Kenntnis, aber dies „spiegelt sicherlich nicht die allgemeine Meinung wider.“

Mit entsprechenden Hintergrundwissen würde auch dieser Einzelne nicht mehr wie geschehen argumentieren.