"Königinmutter" zupfte den Hopfen wie in alten Zeiten

5.9.2018, 06:00 Uhr

© Foto: Tourismusinformation Spalt

"Hopfenzupfen wie in alten Zeiten" heißt das Motto der Veranstaltung, die auch heute noch einen Einblick in längst vergangene Handarbeiten eines Hopfenbauern gibt. Die Besucher zupften mit viel Begeisterung den Hopfen im Museumshopfengarten. Unermüdlich erklärten die Mitglieder des Fördervereins den Interessierten und umstehenden alles Mögliche rund um das Grüne Gold.

22 tapfere Hopfenzupfer und Hopfenzupferinnen aus nah und fern gingen an den Start und zupften für den Titel "Hopfenzupfmeister/in 2018" um die Wette. Die Teilnehmer waren bunt gemischt: Es gab gut ausgestattete alte Hasen mit Schürzen, andere waren das erste Mal in einem Hopfengarten. Gezupft wurde 15 Minuten. Anfeuerungsrufe und die Moderation von Bürgermeister Udo Weingart motivierten die fleißigen Hopfenzupfer zu Höchstleistungen.

Auf den ersten Platz gezupft

Nach bangen Minuten des Wartens und Auswiegens der gezupften Mengen, standen die diesjährigen Gewinner fest. Erfolgreich belegte Inge Bayer aus Abenberg – seit unzähligen Jahren beim Wettbewerb vertreten und mehrmalige Gewinnerin – den dritten Platz. Rang zwei ging verdient an Hagen Hoppenz, einem Urlaubsgast aus Sachsen, der beruflich Brauer in Freiberg ist.

Den Titel "Hopfenzupfmeisterin 2018 sicherte sich aber Ursula Heckl aus dem Spalter Ortsteil Mosbach. Die Mutter der ehemaligen Hopfenkönigin Karin Heckl und mit langjähriger Erfahrung im Hopfenanbau, zupfte sich auf den ersten Platz. Beglückwünscht wurde die Siegerin nicht nur vom Bürgermeister, sondern auch von der amtierenden Spalter Hopfenkönigin Katharina Zwengauer.

Der Hopfenanbau hat in Spalt eine lange Tradition. Das Grüne Gold hat so manchem Spalter gute und schlechte Zeiten beschert. Und dennoch war die sogenannte "goute alte Zeit" doch nicht immer so gut. Hopfenanbau bedeutete nämlich mühevolle Handarbeit in gebückter Haltung. Nicht unerheblich auch die Beobachtung der gesamten Hopfenpflanze, um Schädlinge rechtzeitig zu bekämpfen.

Nass und kalt ist gut

Der Lohn war dann letztendlich eine gute Hopfenernte. "Nass und kalt ist gut für Spalt", ist ein gängiger Spruch, den man heute noch hört. Der Hopfen liebte also das feuchtkalte Wetter – zu trockenes Wetter brachte eher Schaden und Schädlinge. Im Museumshopfengarten werden alle Arbeiten vom Frühjahr bis zum Herbst noch in Handarbeit – wie in früheren Zeiten – erledigt. Eine kleine Gruppe des Fördervereins Historisches Kornhaus hat diese Aufgaben ehrenamtlich übernommen. Sie pflegen, hegen und betreuen mit Begeisterung "ihren" Hopfengarten. Die gute Ernte wird dann jedes Jahr am Hopfengartenfest eingefahren.

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