Kreative Schreiner: „Wir sind wer“

28.7.2015, 18:24 Uhr
Kreative Schreiner: „Wir sind wer“

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„Ein fachlich versiertes Publikum ist zu uns gekommen“, freute sich Schulleiter Michael Greiner auf die Resonanz bei den Besuchern. „Die Ausstellung ist ein wichtiger Tag für unsere angehenden Gesellen, bevor der Prüfungsausschuss die Stücke bewertet.“ Bei den Ausstellungsstücken gehe es nicht allein um die Optik, die Fachleute schauten auch auf die handwerklichen Details.

19 Schüler, darunter eine Schülerin, sind heuer zur Gesellenprüfung angetreten. Die Noten werden Anfang August von der Innung bekannt gegeben. Es läuft gleichzeitig ein bayernweiter Wettbewerb.

Vorgabe der Innung war, dass das Gesellenstück nicht größer als 0,75 bis 1,2 Quadratmeter werden durfte. Einschließlich der Fertigungszeichnung musste das Gesellenstück nach einer 20-stündigen Planungsphase in 80 bis 120 Stunden angefertigt werden. Das Werkstück selber war im Betrieb gefertigt worden.

Zur Gesellenprüfung gehörte auch eine Theorie-Prüfung in CAD- und CNC-Technik. Was die so genannte Arbeitsprobe betrifft, hatte jeder Schüler einen Tag Zeit, die Einzelteile zu bearbeiten.

Im Vorjahr machten drei junge Frauen die Schreiner-Gesellenprüfung. Eine von ihnen war Stephanie Spachmüller aus Wendelstein, die es sich nicht nehmen ließ, auch heuer die Gesellenstücke „fachfrauisch“ zu begutachten. „Der Schreiner-Beruf gefällt mir sehr gut“, bestätigte sie, „ich arbeite derzeit in einer Schreinerei in Wendelstein, wechsle aber im September nach Rosenheim in die Technikerschule für Schreiner.“ Im kommenden Jahr werden ebenfalls zwei Frauen zur Gesellenprüfung antreten.

 

Bewundernswerte Kreativität

„Ich bewundere die Kreativität unserer jungen Schreiner“, lobte Landrat Herbert Eckstein. Und: „Ihr habt einen herrlichen Beruf, ihr arbeitet mit dem Kopf und mit den Händen.“

„Für mich sind die Gesellenstücke Handwerkskunst“, lobte Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer, „ich habe großen Respekt, dass man solche formvollendeten Dinge schaffen kann.“ Großes Lob gab es auch von Kreishandwerksmeister Hanno Dietrich. "An diesen Gesellenstücken erkennt man die Kreativität und die Freude der jungen Menschen.“

Hanno Dietrich wies darauf hin, dass viele ehemalige Schreiner-Gesellen der Berufsschule Roth später eigene Firmen aufgebaut haben, die heute teilweise weltweit arbeiten. „Wir sind wer“, sagte Dietrich nicht ohne Stolz, „die Gesellenprüfung bietet ein ganzes Spektrum im Bereich der Holzverarbeitung – angefangen von der Planung, der Entwicklung bis hin zur Konstruktion und zur Montage.“

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