Kreisklinik Roth: Grünes Licht für neue Küche

13.8.2018, 15:03 Uhr

Doch in der Sitzung des Kreisausschusses sorgte das für keine empörten Reaktionen. Denn insgesamt wird das Plus in der Gesamtbilanz nur bei etwa 600 000 Euro liegen. Der Grund für die deutlich höheren Kosten im ersten Bauabschnitt sind nämlich der Entscheidung des Verwaltungsrates geschuldet, im Kellergeschoss des Neubaus auch eine neue Küche zu bauen. In der ursprünglichen Planung war vorgesehen, in einem zweiten oder dritten Bauabschnitt die 35 Jahre alte bestehende Küche für 4,2 Millionen Euro nur zu sanieren. In diesem Bauabschnitt werden später die Kosten entsprechend sinken.

Die Mitglieder des Kreisausschusses konnten diese Entscheidung gut nachvollziehen, sie hielten sie auch für sinnvoll.

Offen ist allerdings, wer die Mehrkosten trägt. Die ursprünglich für Bauabschnitt eins vorgesehenen 46,3 Millionen Euro sind ja gewissermaßen schon durchfinanziert. 32,3 Millionen Euro kommen vom Freistaat, der die Kreisklinik ins Jahreskrankenhausförderprogramm aufgenommen hat. 13 Millionen Euro wollte der Landkreis zuschießen, eine Million kommt von der Klinik selbst.

An dem Küchenneubau wird sich der Staat nicht beteiligen (er hätte das später auch bei der Sanierung der Küche nicht getan). Also muss die Klinik selbst ran — oder der Kreistag springt zusätzlich ein.

Der Zeitplan für den Neubau ist straff. Die Architekten Thomas Wenzel aus Roth (er hat auch die beiden Gesundheitszentren an der Klinik geplant) und der auf Großprojekte im Gesundheitswesen spezialisierte Andreas Eckl (Regensburg) wollen Ende des Jahres die Baugenehmigung einreichen und Anfang 2019 die Ausschreibungen starten. Wenzel rechnet mit der Baugenehmigung im zweiten Quartal 2019 und mit dem tatsächlichen Baubeginn Ende 2019. Die Fertigstellung des 51,1-Millionen-Neubaus ist für Mitte 2022 geplant, der Betrieb könnte dort dann Ende 2022 aufgenommen werden. Dann folgt die Generalsanierung des Altbaus in weiteren drei oder vier Abschnitten.

In den Neubau ziehen vier OP-Säle, der Aufwachbereich, die Intensivstation (zehn Betten), eine neue Intermediate-Care-Station mit zehn Betten (eine Art Zwischending zwischen Intensiv- und normaler Station), eine neue Tagesklinik für ambulante Operationen, die Endoskopieabteilung, die Geburtshilfe, die Zentralsterilisation, die Technik – und die neue Küche. "Dass wir nach wie vor auf die Geburtshilfe setzen, ist schon ein Zeichen", erklärte Landrat und Verwaltungsratsvorsitzender Herbert Eckstein (SPD).

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