Kuh stirbt nach Sechs-Stunden-Martyrium in Güllegrube

16.5.2016, 16:50 Uhr
Kuh stirbt nach Sechs-Stunden-Martyrium in Güllegrube

© Freiwillige Feuerwehr Büchenbach

Am Samstagfrüh, kurz vor 8 Uhr, wurden die Feuerwehren Breitenlohe und Büchenbach zu einer "Großtierrettung" in Breitenlohe alarmiert: In einem Stall war eine 900 Kilo schwere Kuh durch eine 80 mal 80 Zentimeter große Öffnung in die darunterliegende Güllegrube gestürzt, die etwa zur Hälfte gefüllt war.

Zunächst sorgte der Landwirt dafür, dass Frischluft in die Grube geblasen wurde, dann begann man mit Hilfe mehrerer Vakuumfässer, die Güllegrube zu leeren.

Da die Grube nur über zwei gleich große Öffnungen von oben her zugänglich war, gestaltete sich die Rettung des Tieres schwierig. Um das Tier anheben zu können, wurde bei der Integrierten Leitstelle ein Tierhebegeschirr angefordert. Das nächste Tierhebegeschirr ist bei der Feuerwehr Lauf an der Pegnitz stationiert, die dann über die ILS Nürnberg alarmiert wurde. Bis zu deren Eintreffen wurde mit zwei Gabelstaplern und einem massiven Stahlrohr eine Aufnahme für zwei Umlenkrollen gebaut.

Mit Geschirr in die Grube

Ein Bauer stellte den Helfern außerdem einen speziellen Traktor mit fest eingebauten, unabhängig voneinander steuerbaren Seilwinden zur Verfügung. Als die Feuerwehrleute aus Lauf eintrafen, ließen sich zwei Landwirte und ein Metzger — alle sind Atemschutzgeräteträger und geübt im Umgang mit Rindern — in das Geschirr einweisen. Ausgerüstet mit Einmalschutzanzügen, ließ man sie in die immer noch hüfthoch mit Gülle gefüllte Grube hinunter.

In schweißtreibender Arbeit wurde der Kuh, die inzwischen von einer Tierärztin mit Blasrohr sediert worden war, das Hebegeschirr angelegt. Da das Tier nicht senkrecht durch die Öffnung gehoben werden konnte, musste das Anheben mit den beiden Winden schräg geschehen. Beim ersten Hebeversuch begann das Tier sich heftig zu bewegen und rutschte aus dem Hebegeschirr heraus.

Inzwischen war auch die Feuerwehr Aurau noch alarmiert worden, da sich abzeichnete, dass der Einsatz länger dauern würde. Man brauchte weitere Atemschutzgeräteträger.

Rettung kam zu spät

Nachdem das Heben mit dem Geschirr fehlgeschlagen war, beschlossen die Retter, die Kuh zu narkotisieren und an ihren Vorderläufen aus der Grube zu ziehen.Damit hatte man schließlich Erfolg - aber leider zu spät für das geschwächte Tier. Trotz intensiver tierärztlicher Bemühungen starb die Kuh etwa 15 Minuten nach der sechsstündigen Rettungsaktion.

Noch den gesamten Nachmittag über waren die Feuerwehren mit der Reinigung der Gerätschaften beschäftigt.

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