Künftig zwei Stellvertreter im Gemeinderat Georgensgmünd

8.5.2014, 17:07 Uhr
Künftig zwei Stellvertreter im Gemeinderat Georgensgmünd

© Gsänger

Zunächst ließ Bürgermeister Ben Schwarz (SPD) Zahlen sprechen. Die CSU erhielt bei der Wahl zum Gemeinderat am 16. März 15788 Stimmen, das ergibt sechs Sitze. Fünf Sitze hat die SPD (14527 Stimmen) und je drei die FUW (9969), Wir Gmünder (8664) und die Grünen (7213).

Vier der 20 Mandatsträger sind Frauen. Dienstältester Gemeinderat ist nun Georg Schiffermüller, der seit 1995 in diesem Gremium Sitz und Stimme hat. Der „Alterspräsident“ ist mit 68 Jahren Metzgermeister Willi Böbel. Jüngster Gemeinderat ist Friedrich Kolb mit 43 Jahren. Der Altersdurchschnitt des Gremiums beträgt 53,8 Jahre. Eine Zahl, die nicht nur den Bürgermeister nachdenklich stimmte. „Wir müssen alles daran setzen, junge Leute für die politische Arbeit im Gemeinderat zu gewinnen“, appellierte er.

Auch die Wahlmüdigkeit der Gmünder für ihn ein Wermutstropfen. Eine Wahlbeteiligung von 57,42 Prozent sei einfach viel zu gering. Schließlich werde durch die Arbeit im Gemeinderat das unmittelbare Lebensumfeld entscheidend gestaltet. Dies allein müsse doch Ansporn sein, seine Stimme abzugeben, so Schwarz.

Dann bat der Bürgermeister die neuen Gemeinderäte zur Vereidigung nach vorne: Volker Straubinger, Elke Wunram, Friedrich Kolb (CSU), Irene Heckel (SPD), Gerd Berghofer, Dr. Matthias Radlmaier (Grüne), Willi Böbel (FUW).

Deutliches Ergebnis

Die erste Abstimmung ging darum, ob Georgensgmünd weiterhin nur einen Bürgermeisterstellvertreter hat oder künftig zwei. Während CSU, SPD, FUW und Wir Gmünder für zwei Stellvertreter votierten, wollten die Grünen alles so belassen, wie es ist. Es waren nicht nur finanzielle Gründe, die Grünen-Fraktionssprecher Gerd Berghofer anführte. Den Grünen ging es auch um die Stärkung der Fraktionen, die bislang im Verhinderungsfall der beiden Bürgermeister bei Terminen einspringen mussten. „Ein Bürgermeister hat zwar das bessere Ansehen, dies wiegt aber die bisherige Praxis nicht auf“, sagte Berghofer. Gerhard Heckel (SPD-Fraktionssprecher) verwies auf die zahlreichen Repräsentationstermine und votierte wie Friedrich Kolb (CSU-Fraktionssprecher) für einen weiteren Stellvertreterposten. „Dieser wird auch vom Bürger besser wahrgenommen“, betonten beide. Dem schlossen sich FUW und Wir Gmünder an. Dementsprechend das Ergebnis: 18:3.

Wer die beiden Stellvertreter sind, wurde im Nachgang ermittelt. Über all dem stand der Parteienproporz der durch die Wahl vorgegeben war und den die Fraktionen akzeptierten.

Nur allzugern hätten die Grünen wieder Jürgen Richter als 1. Stellvertreter des Bürgermeisters gesehen. Gerd Berghofer: „Richter war stets loyal, fleißig und versah sein Amt mit Würde und Haltung.“ „Ich stehe zu meiner Kandidatur, auch wenn der Parteienproporz dem entgegensteht“, sagte der Vorgeschlagene und bat, jeder Gemeinderat sollte nach eigener Überzeugung abstimmen. Dabei sollte man berücksichtigen, dass er, Richter, allen Rückmeldungen zufolge gute und erfolgreiche Arbeit geleistet hätte.

Das bestätigten Gerhard Heckel (SPD) und Bürgermeister BenSchwarz sowie auch das gesamte Gremium, das dem bisherigen 2.Bürgermeister spontan Beifall zollte. Heckel jedoch fügte hinzu, dass es beabsichtigt sei, den Wählerwillen umzusetzen, deshalb könne er und seine Partei gut mit dem CSU-Vorschlag leben. Der Wahlausgang: Schiffermüller erhielt 18, Richter drei Stimmen.

Künftig zwei Stellvertreter im Gemeinderat Georgensgmünd

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Als zweiten Stellvertreter brachte Friedrich Kolb vor dem nächsten Wahlgang den erfahrenen Kommunalpolitiker Heinz Auernhammer (FUW) ins Spiel. Allein sein Wahlergebnis, das beste aller Kandidaten, sei ein gewichtiges Pfund und spiegle den Wählerwillen wider. Zudem sitze Auernhammer bereits seit vier Wahlperioden im Gemeinderat. Dieser Laudatio hatten die anderen Parteien und Wählervereinigungen nichts hinzuzufügen. Bei der geheimen Abstimmung stand lediglich auf zwei Stimmzetteln nicht der Name Auernhammer.

Schwarz kündigte an, dass demnächst in den Ortsteilen, die nicht mit einer Person im Gemeinderat vertreten sind, die Ortsbeiräte gewählt werden.

Dann zeigte der Bürgermeister in kurzen Worten die künftigen Aufgaben des neuen Gremiums auf: die Fertigstellung der Kläranlage, der Erhalt des Hallenbades sowie der vielfache Wunsch nach einer neuen Turnhalle. „Das stellt uns finanziell gesehen vor große Herausforderungen und verlangt von uns strikte Haushaltsdisziplin“, unterstrich Schwarz. Ferner gelte es den Kernort als Zentrum der Generationen zu beleben, sich für Gewerbeansiedlungen und Schule stark zu machen. Energieeinsparung sei ein weiteres Thema.

Die Geschäftsordnung wurde schließlich angepasst, dann ging es um die Besetzung der Ausschüsse.

Haupt-, Finanz- und Kulturausschuss: Elke Wunram, Christian Bimmüller (CSU), Irene Heckel, Elfriede Thum (SPD), Gerd Berghofer (Grüne), Heinz Auernhammer (FUW), Georg Vogel (Wir Gmünder).

Bau- und Wirtschaftsausschuss: Christian Bimmüller, Volker Straubinger (CSU), Gerhard Heckel, Uwe Beyer (SPD), Jürgen Richter (Grüne), Gerhard Gillich (FUW) sowie von der Fraktion Wir Gmünder Klaus Koch.

Werkausschuss: Xaver Kopp, Friedrich Kolb (CSU), Irene Heckel, Renate Graeber (SPD) Dr. Matthias Radlmaier (Grüne), Heinz Auernhammer (FUW), Jürgen Haberkern (Wir Gmünder).

Rechnungsprüfungsausschuss: Vorsitzender: Volker Straubinger. Weitere Mitglieder sind: Elke Wunram (CSU), Uwe Beyer, Elfriede Thum (SPD), Jürgen Richter (Grüne), Willi Böbel (FUW), Klaus Koch (Wir Gmünder).

Jugendbeauftragte sind künftig Elke Wunram (CSU) und Renate Graeber (SPD). Zur Ortswaisenrätin bestellt wurde Doris Braun-Zimmermann. Zudem wurden Vertreter des Gemeinderats für verschiedene Zweckverbände benannt.

Mit anerkennenden Worten wurden am Ende der Sitzung noch die ausgeschiedenen Gemeinderäte verabschiedet: Manfred Klär, Peter Millian, Fritz Haberkern, Henrik Heiden, Franz Ullamann sowie Alfred Mehl. Karl Hirschmann und Uwe Philipp Schwager konnten nicht zugegen sein. Am längsten im Gemeinderat vertreten waren Franz Ullamann (seit 1996) und Peter Millian (seit 1990).

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