Lächelnd aus Willys großem Schatten getreten

8.1.2010, 00:00 Uhr
Lächelnd aus Willys großem Schatten getreten

© Josef Sturm

Sabine Stubenhofer, die neue Sitzungspräsidentin, hatte die neue Zeitrechnung beim Ordenskommers, dem Neujahrsempfang der fränkischen Fastnachter in Allersberg, aufgestellt und sich das Motto «LMAA – Lächle mehr als andere« gegeben. Es gelang ihr damit schnell, die Faschingsfreunde im vollbesetzten Kolpingsaal für sich zu gewinnen.

Ihr Stellvertreter Alexander Böck dankte ihr zum Abschluss der nahezu fünfstündigen Sitzung im Namen des Komitees für ihren großartigen Einsatz: «Sabine, du warst super und darfst es wieder machen. Du bist ins kalte Wasser gesprungen, denn der Schatten, den der Willy wirft, ist nicht klein.«

Mit einem kurzweiligen Programm, für das Regieleiter Karl Mierlein verantwortlich zeichnete, sorgte die Crew des Faschingskomitees für Stimmung und gute Laune. Für Furore sorgten die Eigengewächse, die kleinen Minihexen und die großen Original Allersberger Flecklashexen mit neuen Tänzen.

«Woas mas oder muss mas wissen«, spekulierten die vier Komitee-Ratschweiber zum Beginn über die Nachfolge des bisherigen Präsidenten. Sie ist 50 Jahr, hat blondes Jahr, ist Leiterin des Altenheimes und fährt einen roten Flitzer, wussten sie über die neue Sitzungspräsidentin und freuten sich, dass für den Scheißerlas-Präsidenten jetzt ein echtes Scheißerla auf der Bühne das Kommando übernehmen werde.

Der Ehrenpräsident des Fastnachtsverbandes Mecki Binder verkündete, er sei voller Spannung hergereist und dachte, alles ist anders in der «guten Stube der fränkischen Fastnacht«, dann habe er aber festgestellt, dass dem nicht so sei. Doch ein bisschen anders war es dann doch. Auf der erweiterten Bühne hatten die Komiteeler ihren Sitz, und nicht mehr der Schatzmeister des Fastnachtsverbandes Wolfgang Aßmann saß rechts, sondern der Musiker und auf der Bühne waren lauter neue Gesichter versammelt.

Mit der größten Hexenkapelle, dem Musikverein Allersberg zog das Präsidium mit dem Vorsitzenden Norbert Saurborn, Sabine Stubenhofer und den beiden neuen Pagen Marlene Fromm und Lisa Michaelsen traditionell ein. Die Musiker um Dirigentin Diana Köstler sorgten für einen schwungvollen Einstieg, ehe das gesamte Komitee mit neu ausstaffierten Frauen ebenso vorgestellt wurde wie der neue Sessionsorden, der die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt zeigt, die heuer 300. Geburtstag feiern kann.

«Jetzt weiß ich auch, warum ich das vorlesen darf«, sagte Alexander Böck, der Sabine Stubenhofer bei der Namensnennung der vielen Ordensverleihungen unterstützte, als er die lateinische Erläuterung für Mariä Himmelfahrt bekannt gab. Gerührt zeigte sich Pfarrer Peter Tontarra, der den ersten Orden erhielt: Seine Anregung, den Orden mit der Kirche zu zieren, wurde aufgenommen.

«Mit dem Ordenskommers fangen wir an, ihr werds staunen, wir haben a super Programm«, verkündete die Sitzungspräsidentin, Schlag auf Schlag ging es dann: Den Reigen der Darbietungen eröffneten die Allersberger Minihexen, ihren Marschtanz präsentierte die Prinzengarde der Eibanesen, und mit akrobatischen Hebefiguren begeisterten das Eibanesen-Tanzpaar Daniel Dürr und Verena Schmidt ebenso wie Sarah Philips und Christian Müller von der Buchnesia. Die Bütt der Kratzbürsten der Nürnberger Luftflotte spielte an der Theaterkasse, und nach dem Vorbild «Bauer sucht Frau« machte sich Tobias Klaus von den Steiner Schlossgeistern gesanglich auf die Suche. Ins All entführte der Showtanz der Juniorengarde von Feucht Fröhlich, auf eine Reise um die Welt der Showtanz der Juniorengarde, und «Saturday Night« hieß der Tanz der Garde der Nürnberger AK 04.

Zu Ehren der Allersberger Tillträger tanzten die Flecklashexen, Wenden-Mariechen Stefanie Kriegel wirbelte ebenso über die Bühne wie Kim Steiner vom RCV, als Hollandmädchen trat das Männerballett der Luftflotte in Aktion, und die Garde der Luftflotte sorgte wie die Juniorengarde des RCV mit ihrem Marschtanz für eine Augenweide. Vor dem Finale «Allersberger Nächte sind lang«, sorgten die Gredinger Lollipops mit ihrem Showtanz für Stimmung.

Großen Beifall gab es auch für die Akteure des Faschingskomitees und für die neue Sitzungspräsidentin. «Sie hat ihre Sache ausgezeichnet gemacht«, bestätigte ihr nicht nur Vorgänger und Ehrenpräsident Willy Bittner.