Landkreis Roth: Aus für kleine Unterkünfte?

ROTH - Der Rother Weg bei der Unterbringung von Flüchtlingen sei gefährdet: das erklärte Eike Hallitzky, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, bei einem Besuch im Landkreis. Demnach plane die CSU-Staatsregierung, künftig keine Mietverträge für dezentrale Wohnungen mehr zu genehmigen, sondern alle Flüchtlinge landkreisweise in zentralen Großunterkünften zu bündeln.

„Das wäre ein Katastrophe, denn das würde die Integration behindern“, findet Hallitzky. Seiner Meinung nach ist es vor allem die Unterbringung in den Gemeinden, die die Integration fördert. „Die Bevölkerung dort lernt so die Neubürger kennen und was man kennt, schätzt man“, ist Hallitzky überzeugt.

Eike Hallitzky war in den Landkreis gekommen, um im Gespräch mit Landrat Herbert Eckstein, Kreisrat Alfred Zottmann und Sozialamtsleiterin Ottilie Tubel-Wesemeyer auszuloten, wie im Landkreis mit den Flüchtlingen gearbeitet wird und wie sich eine Veränderung auf Landesebene auswirken würde.

„Der Landkreis Roth wünscht sich“, so Hallitzky im anschließenden Pressegespräch, „dass man es ihm wenigstens gestattet, die Flüchtlingen nach eigenem Willen unterzubringen.“ Augenblicklich handle die Regierung von Mittelfranken noch nach diesem Maßstab, so Hallitzky. „Das könnte sich dem Beschluss der Staatsregierung zufolge aber bald ändern“, befürchtet der Grünen-Politiker.