Landkreis Roth: Grippe hat Saison gehabt

26.5.2015, 14:53 Uhr
Die Grippewelle fiel heuer im Landkreis Roth besonders schwer aus.

© Karl-Josef Hildenbrand (dpa) Die Grippewelle fiel heuer im Landkreis Roth besonders schwer aus.

„Gegenüber dem Vorjahr ein starker Anstieg“, sagt Harald Kiefer, Regionalgeschäftsführer für Franken der Krankenkasse IKK classic. In 2014 gab es im gleichen Zeitraum nur zehn gemeldete Fälle. Die Kasse hat dazu aktuelle Daten des Robert-Koch-Instituts ausgewertet. „Die tatsächliche Zahl der Grippekranken dürfte noch höher sein. Nicht jeder, der an Grippe erkrankt, geht zum Arzt und wird auf das Virus getestet“, so Kiefer weiter.

Seit einigen Wochen ebbt die Grippewelle ab, die Zahl der Neuerkrankungen ist deutlich gesunken. Dennoch klagen viele Menschen in den Frühlingsmonaten über Halsschmerzen, eine verstopfte Nase oder Husten. Das ist zwar unangenehm, allerdings haben viele nur einen grippalen Infekt, was nichts anderes als eine Erkältung ist. Anders als bei einer Grippe-Infektion kündigt sie sich langsam an und verschwindet nach ein paar Tagen, ohne größere Spuren zu hinterlassen.

Die echte Grippe, die durch Influenza-Viren ausgelöst wird, kommt hingegen plötzlich und erfasst nicht nur die Atemwege, sondern häufig den ganzen Körper. Wie aus dem Nichts stellt sich ein extremes Krankheitsgefühl ein mit Fieber, Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen. Oft leiden Patienten noch Wochen nach der Infektion an Erschöpfung und Antriebslosigkeit. „Auch wenn die Grippewelle nachgelassen hat, sollten Erkrankte eine mögliche Infektion nicht auf die leichte Schulter nehmen und zum Arzt gehen“, rät Kiefer.

Gefährlich ist eine Grippe vor allem für Risikopatienten. Dazu zählen Menschen über 60 Jahre, Schwangere, medizinisches Personal und Personen mit chronischen Erkrankungen. „Obwohl vor jedem Winter auf die Grippeimpfung hingewiesen wird und die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Risikogruppen übernehmen, liegen die Impfquoten hinter den Erwartungen zurück.“

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