Landratsamt verhängt Baustopp auf Sparkassen-Baustelle

8.12.2017, 06:00 Uhr
Landratsamt verhängt Baustopp auf Sparkassen-Baustelle

© Harry Rödel

Die ursprünglichen Planungen der "Sturmtor"-Immoblien, einer Gesellschaft der HT-Gruppe, sahen vor, das Gebäude komplett stehen zu lassen. Zudem fiel auch ein Nebengebäude der ehemaligen Metzgerei Forster (später Thai-Imbiss und Pizzeria) der Abrissbirne zum Opfer. Vorgesehen waren in diesem Haus vornehmlich Büros. Auch als "Sturmtor" Immobilien als Besitzer auf ein Hotel umschwenkte, hatte das Haus Bestandsschutz. Nachdem ein Bagger vor einigen Wochen das Gebäude dem Erdboden gleich gemacht hatte, griff das Landratsamt ein und erließ einen Baustopp.Begründung: siehe oben.

Zwar war das Haus nicht denkmalgeschützt, fiel aber unter den Ensembleschutz der Stadt Hilpoltstein. Der Keller unter dem ehemaligen Gebäude Richtung Christoph-Sturm-Straße hingegen ist denkmalgeschützt.

"Nicht umsetzbar"

Wie geht es jetzt weiter? "Der Besitzer muss einen neuen Bauplan einreichen, um weiter bauen zu können", erklärte dazu Josef Haußner vom Landratsamt Roth. "Die genehmigte Planung ist nach dem Abbruch nicht mehr umsetzbar."

Ein neuer Bauantrag liegt bereits der Stadt vor, berichtete Bürgermeister Markus Mahl, und wird in der nächsten Sitzung des Bauausschusses am Montag, 11. Dezember, diskutiert. Der neue Plan sehe einen Wiederaufbau an gleicher Stelle, eine Wohnungsnutzung im ersten Stock sowie eine Nutzung des Gewölbekellers vor.

Geschäftsführer Franz Hofbeck wehrt sich gegen den Vorwurf, das alte Haus ungenehmigt bis auf die Grundmauern abgerissen zu haben,. "Das Gebäude ist nicht denkmalgeschützt und damit kann es abgerissen werden", meinte er gestern. Der denkmalgeschützte Gewölbekeller stehe unter Denkmalschutz, weswegen dieser auch geschützt werden soll — mit einem zusätzlichen Keller. Weil der neue Keller nicht Bestandteil des ursprünglichen Bebauungsplan gewesen sei, habe sich jetzt diese Bauverzögerung ergeben. Für den Neubau an der selben Stelle wie das vorherige Haus sei ein Bistro/Restaurant sowie Wohnungen vorgesehen. Nachdem "Sturmtor" Immobilien im März 2016 das Sparkassengebäude gekauft hatte, präsentierte Geschäftsführer Thomas Frisch, der zusammen mit seinem Kollegen Franz Hofbeck dieses Projekt schultert, die Planung. Eine der dann umgebauten Etagen im Haus sollte die HT-Group (Hospitaltechnik) belegen. Im zweiten Geschoss sollte die Export-Abteilung des Unternehmens einziehen. Im März 2016 war von bis zu 40 Arbeitsplätzen die Rede; ein Teil der Mitarbeiter sollte vom Stammsitz Heideck nach Hilpoltstein wechseln, ein Teil neu rekrutiert werden, erklärte damals Fritsch.

Die Sparkasse wurde vom Besitzer zum einzigen Mieter, der schon feststeht und behielt das komplette Erdgeschoss. Der SB-Bereich mit Geldautomat und Kontoauszugsdrucker wurde gleich an den Haupteingang verlegt, dahinter haben die Berater ihre Arbeitsplätze und Büros. Im Sommer 2017 sollten die umgebauten Räume offiziell in Betrieb genommen werden. Tatsächlich wurde die "neue" Sparkasse erst vor wenigen Wochen für den Kundenbetrieb geöffnet.

Der Knaller kam dann mit einer Umplanung im September 2017. Im ersten und zweiten Stock des Hilpoltsteiner Sparkassengebäudes, das jetzt "Sturmtor" heißt, wird ein Hotel entstehen statt der angekündigten Büroräume, die die HT Group aus Heideck, nutzen wollte. Das erste und zweite Stockwerk des "Sturmtors" ist für Hotelgäste vorgesehen, das Erdgeschoss für die Sparkasse (und mittlerweile bereits bezogen).

Der neue Beherbergungsbetrieb soll über 30 Zimmer mit 60 Betten verfügen und dem Status eines 4-Sterne-Hotels nahe kommen, meinte damals Franz Hofbeck. Zu vier Sternen werde es nicht reichen, weil für diese Auszeichnung sowohl ein Wellnessbereich als auch eine Rezeption gehöre, die 24 Stunden geöffnet sei.

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