Landwirtschafts-Azubis messen sich in Roth

23.11.2017, 13:52 Uhr
Landwirtschafts-Azubis  messen sich in Roth

© Fotos: Tobias Tschapka

Zugegeben, das Wetter war schon einmal besser beim forstlichen Wettbewerb des Rother Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, doch das störte die 22 Teilnehmer und zwei Teilnehmerinnen in dem zum Rother Forstbezirk gehörenden Waldstück "Judenweg" unweit des Industriegebiets "An der Lände" wenig.

Denn als Auszubildende in der Landwirtschaft gehört Regen schließlich zu ihrem Geschäft. Die Teilnehmer kamen aus Betrieben aus den Landkreisen Roth, Weißenburg, Nürnberger Land, Erlangen-Höchstadt und Fürth.

Alle fünf Landkreise fallen in den Zuständigkeitsbereich eines der Organisatoren des Wettbewerbs, Bildungsberater Matthias Köhle vom AELF und Peter Tretter vom Leitungsdienst des Rother Amts.

Zu beider Aufgaben gehörte auch die "Rekrutierung" der Schiedsrichter. Das sind gar nicht wenige, denn neben acht Forstwirtschaftsmeistern der Rother Behörde sind auch noch jeweils zwei vom Forstamt Weißenburg, der Berufsgenossenschaft und von den beiden Walderlebnisparks beziehungsweise -zentren Tennenlohe und Schernfeld als "Schiris" mit von der Partie.

Die wurden auch alle benötigt, denn Aufgaben gab es reichlich. Los ging es allerdings erst einmal mit theoretischen Fragen. Die Frage nach dem "Baum des Jahres" (der Fichte) ist da noch eine der einfachen. Wenn es um das Schadensbild geht, welches bestimmte Schädlinge verursachen, musste man schon länger überlegen.

Landwirtschafts-Azubis  messen sich in Roth

Auch um Fragen der Sicherheit, die bei der Waldarbeit groß geschrieben werden sollte, drehte sich der Wissenstest. Gefahren drohen aber nicht nur im Umgang mit der Motorsäge, sondern tatsächlich auch bei der so harmlos klingenden und doch zum Wettbewerb gehörenden Disziplin "Pflanzen", bei dem feste Schuhe und Handschuhe obligatorisch sind. "Wenn man mit bloßen Händen gräbt, besteht immer die Gefahr von Verletzungen, und im Boden befinden sich jede Menge Krankheitserreger, die zum Beispiel Wundstarrkrampf auslösen können", so Tretter. "Und festes Schuhwerk macht im Wald natürlich immer Sinn."

Motorsäge unerlässlich

Neben dem Pflanzen von kleinen Buchen, die allesamt im gleichen Abstand in die Erde gebracht werden (sie dürfen nach dem Wettbewerb übrigens an Ort und Stelle bleiben) macht der Umgang mit der Motorsäge den größten Teil des Wettbewerbes aus.

Dabei maßen sich die Teilnehmer in den Disziplinen "Kombischnitt", bei dem an mehreren Stellen eines Stamms gesägt wird, dem "Präzisionsschnitt", bei dem, wie der Name schon sagt, Genauigkeit gefragt ist, und dem "Fallkerb" samt "Fällschnitt", der letztendlich zum Umschneiden eines Baumes führt und bei dem sowohl auf die Fallrichtung als auch auf die Sicherheit unbeteiligter Personen geachtet werden muss. Das Ganze natürlich in voller Montur: Schnittschutzhose, Schutzhelm mit Visier, Gehörschutz und Handschuhe. Die Schiedsrichter achteten nicht nur auf eine präzise Ausführung, sondern auch auf die Geschwindigkeit, in der die Teilnehmer die gestellten Arbeiten ausführten.

Am frühen Mittag fand schließlich im "Hafenstüberl" am Main-Donau-Kanal im Beisein des stellvertretenden Landrats Walter Schnell, Roths 2. Bürgermeister Hans Raithel und dem Behördenleiter des Rother Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Werner Wolf, die Siegerehrung statt. Zu gewinnen gab es zum Beispiel eine Ochsenkopfaxt, Bio-Kettenöl oder Schutzhelme, kurz alles, was man für die Waldarbeit gebrauchen kann.

Auf dem Treppchen stand schließlich als einziger aus dem Landkreis Roth Simon Babel aus Mäbenberg, der den dritten Platz belegte. Aus Leutenbach bei Deining stammt der zweitplatzierte Simon Ott, und die höchste Punktzahl erlangte Thomas Obermeier aus Regenstauf, der damit der erfolgreichste Teilnehmer des diesjährigen forstlichen Wettbewerbs des Rother Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ist.

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