LBV: Mehr seltene Zugvögel auf den Feldern

7.8.2018, 15:13 Uhr
LBV: Mehr seltene Zugvögel auf den Feldern

© Hans-Joachim Fünfstück/LBV

"Gemeinsam haben Naturschützer und Landwirte die jahrzehntelange Talfahrt bei den Ortolan-Beständen gestoppt", erklärt Dagmar Kobbeloer, Koordinatorin des Artenhilfsprogramms beim LBV. Auch der Bestand der schon fast ausgestorbenen Wiesenweihe sei dank der Zusammenarbeit mit kooperationsbereiten Landwirten in den vergangenen Jahren sogar wieder auf rund 200 Paare angewachsen, so Norma Rudat, Koordinatorin im Artenhilfsprogramm beim LBV.

Wiesenweihe und Ortolan könnten vom Äußeren kaum unterschiedlicher sein: Der Ortolan ist ein kleiner Singvogel von der Größe eines Haussperlings, die Wiesenweihe ein Greifvogel mit einer Spannweite von über einem Meter. Aber ihr Lebensraum eint beide: Sie brüten auf dem Boden in den Feldern unserer Agrarlandschaft. Die Bestände des Ortolans sind seit den 1980er Jahren europaweit um bis zu 84 Prozent zurückgegangen. Die Ursachen dafür sind vielfältig und reichen von geänderten Lebensraumbedingungen im Brutgebiet über Raubtiere bis hin zu illegalem Vogelfang auf dem Zug in die afrikanischen Überwinterungsgebiete.

In Bayern arbeiten daher Landwirte und ehrenamtliche Naturschützer in zwei vom LBV koordinierten Artenhilfsprogrammen im Auftrag des Landesamtes für Umwelt eng zusammen und schaffen Brut- und Lebensraum für Ortolan und Wiesenweihe in der Feldflur. "Die Landwirte setzen im Rahmen der Programme Schutzmaßnahmen für Wiesenweihe und Ortolan um und werden dabei intensiv von den Mitarbeitern und Ehrenamtlichen des LBV beraten", so Stefan Köhler, Umweltpräsident des BBV.

Für ihren Aufwand erhalten die Naturschützer sowie die Landwirte einen Ausgleich von den Naturschutzbehörden. Doch nach der Brut ist vor der Brut – und so sind die Vögel auch im Jahr 2018 wieder auf kooperationsbereite Landwirte angewiesen. Der LBV hofft deshalb auch künftig auf die Unterstützung der Landwirte, auch im Landkreis Roth.

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